Die Journalistenvereinigung "netzwerk recherche" hat am 22. Februar einen zehn Punkte umfassenden „Medienkodex“ vorgelegt, der Journalisten aller Medien Orientierung in der beruflichen Praxis geben soll. Nach Einschätzung von Netzwerk Recherche gefährden neue Technologien und zunehmender ökonomischer Druck den seriösen Journalismus. Um seine Qualität und Unabhängigkeit zu sichern, setzt sich das Netzwerk für das neue Leitbild ein, das anspruchsvolle Qualitäts-Standards und Selbstverpflichtungen der Journalisten fordert.
Zentrale Bausteine des „10-Punkte Programms“ sind eine unabhängige, sorgfältige, umfassende und wahrhaftige Berichterstattung. Dabei soll der Grundsatz „Sicherheit vor Schnelligkeit“ gelten. Das wichtigste Qualitäts-Scharnier in der täglichen journalistischen Praxis ist die „handwerklich saubere und ausführliche Recherche aller zur Verfügung stehenden Quellen.“ Ein „uneingeschränkter Informantenschutz“ ergänzt diese Leitlinien. (zur Pressemeldung und zum Kodex).
Der Deutsche Presserat, Bonn hält den Medienkodex des Netzwerk Recherche für praxisfern. So gehe die Forderung „Journalisten machen keine PR“ an den Arbeitsbedingungen vor allem vieler junger Kolleginnen und Kollegen vorbei. (Presserat-Pressemeldung).
Dagegen begrüßen der Deutsche PR-Rat, Bonn und seine Trägerorganisationen BdP, DPRG und GPRA den neuen Medienkodex, der sich mit seinen eigenen Verhaltensrichtlinien decke. Er diene der Wahrung einer unabhängigen Berichterstattung in den Medien.
Lesenswert in diesem Zusammenhang ist auch ein Exklusiv-Interview von medienhandbuch.de mit Thomas Leif, dem Vorsitzenden des netzwerk recherche, Wiesbaden: "Die PR-Industrie kolonialisiert den Journalismus".
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