Anna NeumannDie vielschichtige Berufsbezeichnung von Anna Neumann: Social Media Managerin, Bloggerin und Do-it-Yourself-Expertin. In dieser Rolle arbeitet sie seit August 2009 für DaWanda, Online-Marktplatz für Designer und Kreative. Das Unternehmen ist sehr aktiv im Social Web, betreibt Blogger Relations, und Anna Neumann ist dabei Markenbotschafterin und das Gesicht des Unternehmens im sozialen Netz. Anja Beckmann (Agentur get noticed! und Ressortleiterin Social Media des PR-Journals) hat sie zu ihrem Aufgabenfeld, den Social Media Aktivitäten des Unternehmens und ihren Tipps für andere Unternehmen befragt.

Anja Beckmann: Was ist das Ziel der Social Media Aktivitäten von DaWanda und welche Kanäle führt ihr?

Anna Neumann: DaWanda ist eine Social Commerce-Plattform mit 1,6 Millionen Mitgliedern. Bei uns verkaufen Hersteller ihre selbstgemachten Unikate und Kleinserien. Die Interaktion zwischen Verkäufer und Käufer ist bei uns ein zentraler Teil des Kauferlebnisses.

Nicht nur über unser Portal selbst, sondern auch über Social Media Kanäle wie unser Blog, unsere Facebookseite, über YouTube, Twitter und Google+ bringen wir diese beiden Zielgruppen zusammen und ermöglichen ihnen, sich untereinander zu vernetzen. In den verschiedenen Kanälen versuchen wir, die persönliche Kommunikation zu fördern, unsere Marke zu stärken und Multiplikatoren zu motivieren. Im Vordergrund stehen immer der soziale Aspekt und die direkte Kommunikation mit unserer Community.

Anja Beckmann: Was macht ihr im Bereich Blogger Relations?

Anna Neumann: Wir versenden regelmäßig einen Newsletter speziell für Blogger, veranstalten Wettbewerbe und Bloggertreffen, wie vor einigen Monaten in einem Nähcafe in Berlin. An den Wochenenden bin ich oft auf Bloggertreffen, Konferenzen und Social Media Events unterwegs, um mein Netzwerk zu erweitern und neue Leute kennenzulernen. Über soziale Netzwerke wird es einem unheimlich leicht gemacht, Kontakte zu knüpfen und interessante Leute zu treffen – davon bin ich immer wieder begeistert und liebe diesen Teil meiner Arbeit besonders.

Anja Beckmann: Wie sieht dein Tagesablauf als Social Media Manager aus?

Anna Neumann: Ich bin so gut wie immer online. Nach dem Aufwachen checke ich als erstes meine Mails, Facebook, Twitter, Instagram und weitere Kanäle. Das ist abends vor dem Einschlafen auch das Letzte was ich mache. Ich betreue alle unsere Social Media-Kanäle und bin dort gleichzeitig Content- und Community Managerin. Mit der Unterstützung von Kollegen aus verschiedenen Bereichen schreibe ich das Blog, kümmere mich um Anfragen von Bloggern und organisiere Bloggerevents und Wettbewerbe. Auch externe Kooperationen, die unsere Social Media Kanäle betreffen, fallen in meinen Aufgabenbereich. Als Ansprechpartnerin für alles, was den Bereich Do-it-yourself betrifft, bin ich auch Akteurin in diversen YouTube Videos zu diesem Thema.

Anja Beckmann: Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Anna Neumann: Ich war schon immer sehr medienaffin und habe schon als Kind sehr viel Fernsehen geguckt, Geschichten geschrieben und mein Taschengeld für Zeitschriften ausgegeben. Als ich 17 war, bin ich jedes Wochenende ins Internetcafe gegangen, um zu chatten – Internet hatten wir damals noch nicht zuhause. Nach meinem Studium der Kunst- und Medienwissenschaften in Braunschweig habe ich in einer PR-Agentur in Berlin gearbeitet, fand das aber schnell zu einseitig und war nicht mit dem Herzen dabei.

Letztendlich war mein eigenes, privates Blog der Türöffner für meinen Job bei DaWanda, als sie jemanden für den Social Media-Bereich suchten. Mittlerweile arbeite ich seit zweieinhalb Jahren bei DaWanda. Die Position bietet mir die Möglichkeit, meine privaten Interessen und Stärken in meine tägliche Arbeit einzubringen – ein absoluter Glücksfall.

Anja Beckmann: Social Media machen die Kommunikation persönlicher. Wie gibst du dem Unternehmen im Social Web ein Gesicht?

Anna Neumann: Mein Gesicht ist in allen unseren Kanälen gut sichtbar. Ich bin Seiteninhaberin unserer Facebookseite mit Link zu meinem privaten Profil, mein Gesicht ist sichtbar auf unserem Twitterprofil, in YouTube Videos, im Blog und unter jedem Blogger-Newsletter.

Beruflich wie privat verwende ich immer dasselbe Foto, um den Wiedererkennungswert zu steigern. Durch diese Maßnahmen werde ich auch auf Veranstaltungen und Bloggertreffen immer gleich erkannt und habe zu vielen Bloggern und DaWanda-Verkäufern inzwischen auch privat einen guten Kontakt. Zum Teil sind die Grenzen zwischen privat und beruflich auch fließend, was sich über die Zeit hinweg ergeben hat. Social Media ist für mich mehr Berufung als Beruf.

Anja Beckmann: Die neuen Medien wie Facebook ermöglichen die direkte Kommunikation und den Dialog mit den Zielgruppen. Wie erreichst du Verkäufer und Käufer von DaWanda? Und wie ist die Resonanz?

Anna Neumann: Social Media war bei DaWanda von Anfang an ein wichtiger Bestandteil und gehört mit zum Grundkonzept – den Sprung von offline zu online mussten wir nie machen. Zusammen mit unserer Community leben wir Social Media und nutzen die verschiedenen Kanälen zu einem sehr persönlichen Dialog. Wir kommunizieren im Blog, in unserem Forum, auf Facebook, Twitter und YouTube mit unseren Käufern und Verkäufern. DaWanda ist eine sehr positiv besetzte Marke. Gerade unsere Verkäufer nutzen die unterschiedlichen Netzwerke aber auch, um sich Gehör zu verschaffen und ihre Interessen vorzubringen. Das ist nicht immer nur positiv, in solchen Fällen gilt es für mich dann schnell zu reagieren und den direkten Kontakt zu den Personen suchen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

Anja Beckmann: Zum Thema Krisenkommunikation im Social Web: Auf DaWanda wurden die Produkte mit Pfotenabdruck verkauft, gegen die Jack Wolfskin vorgegangen ist. Welche Empfehlung ergibt sich daraus für andere Unternehmen?

Anna Neumann: Die Macht einer Community im Web sollte man niemals unterschätzen. Die Solidarität mit den betroffenen Verkäuferinnen war damals unheimlich groß, und es gab hunderte von Spendenaktionen, Blogeinträgen, Tweets und Facebook-Kommentaren quer durch die gesamte Netzgemeinde. Krisenprävention sollte meiner Einschätzung nach Teil der Social Media-Strategie eines jeden Unternehmens sein  - eine zu späte Rektion kann oft zur Eskalation führen. Schnelle Reaktionszeiten sind von entscheidender Bedeutung und wer da nicht mithalten kann zieht als Unternehmen oft den Kürzeren.

Anja Beckmann: Was ist dein persönliches Erfolgsrezept für Social Media, von dem auch andere Unternehmen lernen können?

Anna Neumann: Meiner Meinung nach muss Social Media gelebt werden. Die verantwortlichen Personen sollten sich in den unterschiedlichen Netzwerken durch persönliches Engagement gut auskennen und im besten Fall nicht nur ein außenstehender Beobachter sein, sondern ein aktiver Teil der Social Media Community. Zudem finde ich es wichtig, den Fans, Followern und Kunden die Gesichter hinter der Marke zu präsentieren.

Unsere Facebookfans zum Beispiel sind sehr an Einblicken hinter die Kulissen von DaWanda interessiert. Ich versuche, ihnen die Möglichkeit zu geben sich ein sehr genaues Bild von mir als Social Media-Verantwortliche zu machen und reagiere sehr zeitnah und individuell auf alle Fragen, die zum Beispiel auf der Facebookseite gestellt werden. Ein solches Vorgehen würde ich auch anderen Unternehmen raten, um sich so persönlich und transparent wie möglich im Social Web zu präsentieren.

DaWanda im Social Web

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CEO-Positionierung ist ein Marathonlauf

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Rezensionen

Rezension: Einführung in die "moderne" Unternehmenskommunikation mit leichten Mängeln

Einfuehrung in moderne Ukom Buchcover Autoren Jan Rommerskirchen Michael RoslonDarf man von einem Lehrbuch erwarten, das eine Einführung in die "moderne" Unternehmenskommunikation ankündigt – und in den Untertiteln einen gleichwertigen Fokus auf Grundlagen, Theorie und Praxis verspricht? Auf den Prüfstand gestellt, ergibt eine Suche nach (analogen) Klassik-Instrumenten der Unternehmenskommunikation wie Kundenzeitschrift, Mitarbeiterzeitschrift und anderes kein Resultat. Derlei kommt nicht einmal begrifflich vor. Auch sucht man vergeblich nach einer ausgewogenen Erörterung, ob und wie das Intranet als Dreh- und Angelpunkt einer effizienten Mitarbeiterkommunikation (noch) geeignet ist. Praxis-Orientierung könnte anders daherkommen. Das mag mit dem gedanklichen Fokus der Autoren auf eine "moderne" Unternehmenskommunikation zu tun haben.

Der Sprach-Optimist

Sprache! Das macht was mit Dir, oder?

Unser Sprach-Optimist Murtaza Akbar (Foto) sagt Ciao, Tschüss oder auf Wiedersehen. Ganz wie Sie wollen oder Ihr wollt (auch ums Duzen und Siezen geht es übrigens in seiner heutigen finalen Folge). Denn nach dreieinhalb Jahren und 40 optimistischen Kolumnen im „PR-Journal“ geht er in wunderbarem besten Einvernehmen, auch wenn wir nichts dagegen gehabt hätten, ihn noch gerne länger bei uns im „PR-Journal“ zu haben. Das heißt, er macht einen auf Jürgen Klopp, dem man Gutes nachruft, wenn er geht. Und vielleicht sehen wir ihn ja wieder, hier bei uns als Gast oder sogar mal im Buchhandel, denn so viel sprachliche Unterhaltung gehört doch gebündelt und gedruckt, oder? Zum Abschluss geht er für Sie und Euch nochmal seine ganzen geliebten Sprachthemen durch – mit einem Augenzwinkern natürlich (wie auch sonst? ;-).

Kommentare

Welttag der Pressefreiheit: Wir brauchen mehr Investigation und Pluralismus

Hochwertigem Journalismus steht nicht nur die Gratiskultur des Internets im Weg, sondern auch die Fake-News-verseuchten – sozialen – Medien. Wir müssen uns unbedingt rückbesinnen.
Als die sozialen Medien noch in den Kinderschuhen steckten, erkannten viele ihr Potenzial als „Fünfte Gewalt”. Sie würde die Vierte Gewalt der Massenmedien ergänzen und bereichern. Beliebige Teilnehmer könnten zum politischen Diskurs beitragen und die gesellschaftliche Entwicklung positiv beeinflussen: Die hoffnungsvolle, idealisierte Sicht einer weltweiten basisdemokratischen Bewegung.
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Macht der Bilder

AI-Fotos: Wir kommen der Wirklichkeit näher…

Stoßen wir mit KI in eine neue Dimension vor? Ja, aber wohin führt uns das? So oder so ähnlich lautet die Frage, die in so vielen Teeküchen und Talkshows diskutiert wird. Auf diese sehr theoretische Frage beginnt die Praxis Antworten zu geben: Auf Instagram lassen sich die Arbeiten diverser „AI-Artists“ verfolgen, die in atemberaubender Schnelligkeit neue Bilderwelten schaffen, die unsere Wahrnehmung maximal herausfordern. Merkel und Obama tanzen in der New Yorker U-Bahn, Dumbledore und „der, dessen Namen nicht genannt werden darf“ posieren auf der 5th Avenue: Bekannte Figuren in anderen Körpern und neuen Rollen, inszeniert vom AI-Künstler Julian van Dieken. Plötzlich ist die Irritation komplett, wächst die Versuchung, den eigenen Augen zu trauen.

PR-Historie

History matters! Konferenz zu historischer Verantwortung in der Unternehmenskommunikation

Unter dem Motto „History matters!“ stellt sich die erste #HistoryComms-Conference am 29. und 30. September in Frankfurt am Main der Herausforderung, den Umgang mit historischer Verantwortung in der Unternehmenskommunikation neu zu vermessen. Die Kooperation zwischen dem Center for History & Corporate Communication, einer Initiative der Günter-Thiele-Stiftung, Leipzig, unter Leitung von Günter Bentele (emeritierter Professor der Uni Leipzig) und Felix Krebber (Professor an der Hochschule Pforzheim), sowie engagierten Firmenhistorikern und Agenturen des Netzwerks Corporate History Communication (Berlin und Mannheim) macht die Tagung möglich. Sie findet erstmals als kollegialer, interdisziplinärer Meinungsaustausch und in Präsenz statt.

Leserkommentare

Leserbrief zum Kommentar „Die Wirtschaft muss ihren Vertrauensvorsprung einlösen“

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Studien

Befragung: Gen Z legt viel Wert auf gesunde Work-Life-Balance

Laut einer aktuellen Befragung der IU Internationalen Hochschule (IU), Hauptsitz in Erfurt, zum Thema "Erwartungen an den ersten Job" will die Generation Z vor allem eines: ein gesundes Gleichgewicht. 82,1 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen der Job zwar wichtig ist, sie aber viel Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance legen. Nur für 9,5 Prozent ist die Karriere wichtiger als das Privatleben.

Aus- und Weiterbildung

dapr-Seminar-Sommer mit 16 Weiterbildungsangeboten

Vom 21. Juni bis 21. September veranstaltet die Deutsche Akademie für Public Relations ihren dapr-Seminar-Sommer 2023. Kommunikatorinnen und Kommunikatoren können in dieser Zeit Intensivtrainings und dapr deep dives zu 16 Themen besuchen und so ihre Kompetenzen kompakt erweitern. Internationale Kommunikation, Konzeptionserstellung und CEO-Kommunikation sind unter anderem Themen vor Ort in Düsseldorf, ebenso wie Medientrainings in extra kleinen Gruppen für den professionellen Auftritt vor Kamera und Mikrofon. Interaktive Online-Seminare finden zum Beispiel zu Themen wie Diversity und Inclusion, Agenda Setting und TikTok in der Kommunikation statt. Die Anmeldung zu allen Kursen des dapr-Seminar-Sommers ist ab sofort sowohl über die Webseite der Akademie als auch über den Online-Shop der dapr möglich.

Jobprofile

Einsteigen, zusammenarbeiten, durchstarten – so wertvoll ist das Traineeship in einer Kommunikationsagentur

Der Fachkräftemangel fordert von Arbeitgebern, sich bereits früh und strategisch um ihren Nachwuchs zu kümmern. Mit Praktika, Tagen der offenen Tür und Werkstudierendenstellen eröffnen sie jungen Talenten die Möglichkeit, in verschiedene Tätigkeitsbereiche und Branchen hineinzuschnuppern und eigene Erfahrungen zu sammeln. Passen die Ziele und Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber mit den Anforderungen des Arbeitgebers zusammen, bietet sich ein anschließendes Traineeship an. Dabei werden theoretische Fähigkeiten in die praktische Anwendung übersetzt: Die Trainees werden gezielt gefördert und aktiv in die entsprechende Branche eingebunden. Arbeitgeber sichern sich währenddessen im besten Fall langjährige, hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Seminarkalender

Seminarkalender 2023

Seminare, Tagungen, Workshops und Webinare. Der „PR-Journal“-Seminarkalender gibt Ausblick auf relevante Fort- und Weiterbildungsangebote der kommenden Monate. Unsere kompakte Auflistung für Kommunikationsfachleute in Agenturen, Unternehmen und Verbänden erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit - kündigen Sie neue (auch rein digitale) Seminare jederzeit gern an in unserer Redaktion.

Intensivtraining Visual Content Manager*in
Deutsche Akademie für Public Relations GmbH (DAPR)
5. bis 7. Juni 2023, Düsseldorf
1.690 EUR zzgl. 19% MwSt.
Zur Anmeldung geht es unter diesem Link.

Weiterbildung Digital Strategist
Deutsche Akademie für Public Relations GmbH (DAPR)
5. bis 7. Juni; 19. bis 21. Juni und 3. bis 5. Juli 2023 (3 x 3 Termine), Düsseldorf
3.590 EUR zzgl. 19% MwSt.
Zur Anmeldung geht es unter diesem Link.

PR für Assistenz und Sekretariat
AFK Akademie Führung und Kommunikation/AFK Online Academy
6. und 7. Juni 2023, Oberursel
1.390 EUR zzgl. 19% MwSt.
Zur Anmeldung geht es unter diesem Link.

Preise und Awards

PR Report Awards 2023: Einreichungsfrist endet im Juni

PR Report Award 2023Nur noch wenige Tage, dann endet die die Einreichungsfrist zum diesjährigen „PR Report“-Award. Einsendeschluss ist der 29. Juni, um 23:00 Uhr. Wer sich bis zum 9. Juni anmeldet, spart die anschließende Verspätungsgebühr in Höhe von 150,00 Euro. Die Teilnahme am diesjährigen Wettbewerb ist in verschiedenen Kategorien möglich. Sie unterteilen sich in die Bereiche Corporate, Marken und Produkte, Politik und Gesellschaft, Content-Kommunikation sowie Spezialkompetenzen.

Recht und PR

Die Schattenseiten der Bilderwelt: So vermeiden Sie rechtliche Risiken

Die Bedeutung von Bildern für die professionelle Kommunikation hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Nicht nur, weil wir visuelle Botschaften um ein Vielfaches schneller wahrnehmen als Worte. Oder weil die Generationen Y und jünger sich bevorzugt im Sekundentakt durch ihre Social-Media-Kanäle wischt. Bilder überwinden zudem Sprach- und Kulturbarrieren und können bei der Integration eine wertvolle Hilfe leisten. Doch nicht selten kommt es vor, dass Kommunikations-Profis aus Unsicherheit oder Unwissenheit beim Einsatz von Bildern rechtliche Risiken eingehen. Die Medienanwältin Dr. Patricia Cronemeyer fasst für das „PR-Journal“ die wichtigsten Aspekte zusammen.

Tipps & Lesehinweise

Lesehinweis: „Gut beraten? Die Kommunikation der ARD“

EPD Medien LogoDer evangelische Pressedienst, epd, setzt sich kritisch mit der Kommunikation der ARD-Spitze auseinander. Unter der Überschrift „Gut beraten? Die Kommunikation der ARD“ fordert Ellen Nebel in einem Beitrag für den epd mehr direkte Kommunikation. „Selbstredend lassen sich Nachfragen direkt an die ARD-Pressestelle beim SWR richten, die hier auch zeitnah beantwortet werden. Allerdings hat diese gefilterte Kommunikation nichts mit der Unmittelbarkeit und Öffentlichkeit einer Pressekonferenz zu tun, bei der die Entscheidungsträger den anwesenden Journalistinnen und Journalisten Rede und Antwort stehen,“ schrieb sie.

Whitepaper

Whitepaper zu Diversity, Equity and Inclusion bei Events

Whitepaper Vok Dams DEuI Events CoverVor gut einem Jahr hat die Wuppertaler Kommunikationsagentur für Events und Live-Marketing Vok Dams die Charta der Vielfalt unterzeichnet und mit Hochdruck an der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie auf allen Ebenen – ökonomisch, ökologisch und sozial – gearbeitet. Dabei wurde die Nachhaltigkeitsstrategie eng mit der täglichen Arbeit verknüpft und in das Vok Dams Qualitätsmanagementsystem (nach ISO 9001 zertifiziert) integriert. Jetzt hat das Agenturteam das Whitepaper „Diversity, Equity & Inclusion (DE&I) in Events“ herausgebracht.

Termine

KKongress 2023 setzt Ziele – Programm und Tickets jetzt verfügbar

Bald ist wieder Kommunikationskongress: am 14. und 15. September 2023 in Berlin und digital. Die 20. Ausgabe von – nach eigenen Angaben – Europas größtem PR-Event steht unter dem Motto „Ziele“. Wo wollen wir hin? Was wollen wir erreichen? Zwei Tage lang dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren, lernen, netzwerken und feiern. Zusätzlich bietet das Jubiläumsevent weitere Specials und Überraschungen.

STAMM Medien-News

Kooperation endet: Letzter Stamm Medien-Newsletter

Jahrelang war es ein Selbstläufer: Der Stamm-Verlag überlässt zur Eigenwerbung im Rahmen einer redaktionellen Kooperation Monat für Monat dem „PR-Journal“ vorab einige News aus der Medienlandschaft, die auch für die PR-Branche von Interesse sind. Diesen Service bieten Stamm und „PR-Journal“ im Mai 2023 zum letzten Mal, da der „Stamm Medien-Newsletter“ im Zuge des Verkaufs des Stamm-Verlags an Convento (siehe PRJ-Bericht vom 11. Mai 2023) eingestellt wird. „PR-Journal“-Herausgeber Gerhard Pfeffer: „Ich danke dem Stamm-Verlag für die langjährige sowie sehr gute Kooperation und hoffe auf eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Fortsetzung der Stamm-Erfolgsgeschichte – ganz im Sinne von Verlegerin Heide Stamm und Geschäftsführer Mathias Müller.“

Unternehmens-PR im Dialog

Die weltweite Vielfalt im Fokus: So kommuniziert Hapag-Lloyd

„Die Größe einer Kommunikationsabteilung sagt nichts über den Erfolg ihrer Kommunikation aus“, so Nils Haupt, Senior Director Corporate Communications bei der Hapag-Lloyd AG. Dieser Aussage stimmen wohl viele zu. Mit seinem 16-köpfigen Team steuert er die Kommunikation der weltbekannten Containerreederei mit über 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in weltweit mehr als 400 Büros. Eine kleine Gruppe des studentischen PR-Vereins KnotenPunkt e.V. aus Kiel besuchte das Unternehmen in seinem Hauptsitz am Ballindamm in Hamburg. Mit im Gepäck viele kleinere und eine sehr große Frage: Wie funktioniert die Arbeit in einem internationalen Kontext mit so vielen unterschiedlichen Stakeholdern? Charlotte Nölle und Jule Schulz berichten.

Kreativ-Cases

Case-Study: Wie Vorwerk mit HIRSCHTEC Analytics den Social-Intranet-Erfolg messbar macht

Mehr lokale und interessengesteuerte News, eine weniger formelle und direktere Kommunikationskultur und eine einfache Möglichkeit, offen über relevante Themen sprechen zu können – das wünschten sich die Mitarbeitenden bei Vorwerk. Als einer der zentralen Treiber für den Wandel in der Kommunikation beim Familienunternehmen, das für hochwertige Haushaltsgeräte steht, daher inzwischen unverzichtbar: das auf Haiilo (ehemals COYO)-basierende Social Intranet. Seit Januar 2020 ist es die Plattform für Information und Kommunikation – und Feedback-Kanal für mehr als 6000 Mitarbeitende in rund 20 Ländern. 

Agenturen im Dialog

MSL: Zukunftsorientiertes, nachhaltiges Wachstum im Fokus

15 Jahre in einem Unternehmen – was im ersten Moment nicht sonderlich erwähnenswert klingt, ist in der Agentur- und Beratungslandschaft dann doch etwas Außergewöhnliches. Neben Kirsten Leinert trifft das bei MSL auf eine Reihe weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unterschiedlichen Hierarchieebenen zu. Im Gespräch mit Nick Hoffmann und Adrian Liehr, die Mitglieder des LPRS e.V. (Leipziger Public Relations Studierende) sind, erläuterte Managing Partner Kirsten Leinert, wie der Berufseinstieg – zum Beispiel mit dem zertifizierten Traineeship – aussehen kann, welche Anforderungen MSL an Einsteigerinnen und Einsteiger hat und wie die weiteren Entwicklungsschritte aussehen können.

GPRA im Dialog

Portrait Communication Consultants: „Kannst du vom Deutschen ins Deutsche übersetzen?“

Nach einem erfolgreichen Studienabschluss stehen viele PR-Interessierte vor der Frage: Wie steige ich am besten in die Berufswelt ein? Agentur oder Unternehmen? Zwei Vertreterinnen der PR-Studierenden-Initiative PRIHO e.V. aus Stuttgart-Hohenheim sprechen mit der größten PR-Agentur Baden-Württembergs: Communication Consultants (CC). Die Agentur setzt sich mit technisch komplexen Themen im B2B-Umfeld auseinander. Die rund 60 Mitarbeiter betreuen vor allem Kunden aus technisch geprägten Zukunftsbranchen wie Bosch, Siemens, Trumpf, Zeiss oder die EnBW. Mit einem PR-Honorarumsatz von 5,43 Millionen Euro ist Communication Consultants im Pfeffer-Ranking 2022 deutschlandweit inzwischen auf Platz 34 (2021: Platz 41) gelandet. Geschäftsführerin und Mitinhaberin Christine Fröhler sowie Junior Consultant und ehemalige Trainee bei CC, Laura Jobmann, gewähren Emilia Schulte und Lisa Schiele einen spannenden Einblick in den Agenturalltag und erklären, wie ein Berufseinstieg für junge PR-Interessierte bei ihnen aussieht.

Internes - aus Redaktion + Verlag

100. Job-Newsletter des „PR-Journals“ bringt Rabatte für Werbepartner

Der 100. „PR-Journal“-Job-Newsletter erscheint am 24. März 2023. Wenn das kein Grund zum Feiern ist, was sonst? „Feiern“ Sie also mit und profitieren Sie von Preisnachlässen bei fast allen Werbeleistungen, die Sie im „PR-Journal“ buchen können. Wer bis zum Erscheinungstag von Job-Newsletter Nr. 100 ein Banner, eine Jobanzeige oder ein Jobportrait bucht, erhält einen Nachlass von zehn Prozent. Der Job-Newsletter geht übrigens an 6.200 Abonnentinnen und Abonnenten. Dabei zu sein, lohnt sich also.