Autoren-Beiträge Kommunikationsprobleme zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

claus krokerWenn Firmen und Forschung trotz millionenschwerer Förderprogramme zu selten gemeinsame Technologien entwickeln, liegt das mitunter an Kommunikationsproblemen. Darauf weist der Journalist Claudius Kroker in einem Beitrag für die Kammerzeitschrift der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hin. So haben Begriffe wie "Transfergesellschaft" in Wissenschaft und Wirtschaft völlig unterschiedliche Bedeutungen. Unternehmen, die noch nie mit Hochschulen oder Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet haben, tun sich schwer mit der Wissenschaftssprache. Aber genau diese Zielgruppe müsse erreicht werden, um die Zahl der Kooperationen weiter zu steigern.

Ein weiterer Grund für manchmal schwierige Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft ist die unterschiedliche Sichtweise auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis. "Versuchsreichen mit zahlreichen Messungen, langfristigen Beobachtungen und Auswertungen machen einen Großteil wissenschaftlichern Forschungsarbeit aus", so Claudius Kroker. Gründlichkeit gehe in der Forschung vor. Unternehmen sehen hingegen die Kosten, die eine manchmal unüberschaubare Vielzahl an Experimenten verursache.

Beiden Seiten rät Claudius Kroker zu mehr Vertrauen und Verständnis füreinander und die Bereitschaft Perspektiven der jeweils anderen Seite einzunehmen. Gute Chancen dafür biete die personelle Mischung von Wirtschaft und Wissenschaft, zum Beispiel durch Hochschuldozenten in Firmen oder Geschäftsführer als Lehrbeauftragte. "Niemand bringt mehr unternehmerische Praxis mit, als die Unternehmer selbst."

Ein Beitrag von Claudius Kroker, Journalist · Text & Medien, Bonn → claudius-kroker.de  
Kroker ist Journalist, Redenschreiber und Dozent in Bonn. Er berät Hochschulen, Unternehmen und Verbände und gibt Seminare mit den Schwerpunkten Kommunikation, Redenschreiben und Pressearbeit. Er ist Vorstandsmitglied und Sprecher des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS).

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