Das PR-Interview Social Media in der B2B Kommunikation: Jacqueline Althaller weiß, wer im Driverseat sitzt

Gast im Podcast-Interview April ist Jacqueline Althaller, die Macherin der Studie zur Social Media Kommunikation von B2B Unternehmen und Geschäftsführerin der Agentur Althaller Communication Gesellschaft für Marktkommunikation mbH. Sie berichtet, wie es zu der Langzeitstudie kam, deren 14. Ausgabe Anfang April gestartet wurde, wie sich die Social-Media-Nutzung im B2B-Sektor verändert hat und was die dominierenden Themen sind.

Jacqueline Althaller sammelt seit 14 Jahren Zahlen, Daten und Fakten zur Social Media Kommunikation im B2B Sektor. (Foto: Althaller)

PR-Journal: Frau Althaller, die Studie, die bereits seit 2010 läuft, ist die einzige Langzeitstudie zum Thema Social Media in der B2B-Kommunikation. Wie hat alles begonnen, wie kam es zur Studie?

Jacqueline Althaller: Zu Beginn waren viele unserer Kunden im B2B-Bereich der Ansicht, dass Social Media nur für B2C-Unternehmen relevant sei. Doch ab 2010 änderte sich dies, und unsere Agentur erhielt vermehrt Anfragen von unseren B2B-Kunden. Die wollten wissen, was sie tun sollten, wenn ihre Vorgesetzten plötzlich Social Media einforderten. Es stellte sich heraus, dass viele Mitarbeiter nicht über die nötigen Fähigkeiten, Ressourcen oder Zeit verfügten. Um dies besser zu verstehen, sammelte ich die Fragen der Kommunikationsverantwortlichen und lud Experten ein, darunter auch meine ehemalige Professorin Romy Frölich von der LMU.

PR-Journal: War die Studie von Anfang an als Langzeitprojekt geplant?

Jacqueline Althaller: Nein, zunächst nicht. Unsere Diskussionen führten dazu, die Fragestellungen in ein wissenschaftliches Umfrageformat zu gießen. So begann vor 14 Jahren unsere Umfrage, die bis heute läuft und uns erlaubt, die Entwicklung der B2B-Kommunikation in Social Media zu verfolgen.

PR-Journal: So wurde dann auch der Arbeitskreis Social Media in der B2B- und Unternehmenskommunikation gegründet…?

Jacqueline Althaller: Genau. Ursprünglich planten wir nur eine Umfrage, aber der Arbeitskreis wurde dann offiziell gegründet, um einen regelmäßigen interdisziplinären Austausch sicherzustellen und um die Studie weiterzuentwickeln. Der Name blieb seitdem unverändert.

PR-Journal: Die Studie verfolgt Jahr für Jahr die Entwicklungen im Bereich Social Media bei B2B-Unternehmen und liefert spannende Ergebnisse. Ist Ihr Ziel vor allem die wissenschaftliche Aufarbeitung der Trends?

Jacqueline Althaller: Repräsentative Aussagen machen zu können, ist oberste Prämisse. Unsere Studie liefert die nötigen Zahlen, Daten und Fakten, um unsere Kunden fundiert zu beraten.

PR-Journal: Über die Jahre hat sich die Nutzung von Social Media in Unternehmen stark gewandelt. Können Sie uns einen Überblick geben, wie sich dies seit 2010 entwickelt hat?

Jacqueline Althaller: Die Nutzung von Social Media in B2B-Unternehmen ist enorm gestiegen. Im Jahr 2010 nutzten weniger als 70 Prozent der befragten Unternehmen Social Media. Heute sind es 94 Prozent, was eine bemerkenswerte Entwicklung ist. Zudem haben sich die relevanten Kanäle stark verändert, wobei LinkedIn heute führend ist, gefolgt von Instagram und Facebook.

PR-Journal: Wie hat sich die Zuständigkeit oder Verantwortung für die Social Media Kommunikation in den B2B Unternehmen entwickelt?

Jacqueline Althaller: Die Verantwortung liegt nach wie vor hauptsächlich bei den Marketingabteilungen, aber wer zunehmend im Driverseat sitzt, ist die Geschäftsführung. Mehr Einfluss hat auch HR bekommen, insbesondere beim Thema Employer Branding.

PR-Journal: Wie beeinflusst dies die interne Organisation der Unternehmen?

Jacqueline Althaller: Viele Unternehmen organisieren die Social Media Kommunikation zentral, arbeiten aber oft mit externen Agenturen zusammen, um die vielschichtigen Anforderungen zu bewältigen und potenzielle interne Konflikte zu vermeiden.

PR-Journal: Welche Themen sind in der Social Media Kommunikation für B2B-Unternehmen am wichtigsten?

Jacqueline Althaller: Die wichtigsten Themen sind nach wie vor Recruiting, Influencer-Positionierung und die Etablierung von Thought Leadership. Diese Schwerpunkte bleiben konstant und gewinnen weiter an Bedeutung.

PR-Journal: Hat sich diese Schwerpunktsetzung im Laufe der Jahre verändert?

Jacqueline Althaller: Nein, im Gegenteil. Diese Themen gewinnen an Relevanz, insbesondere das Recruiting von Fachkräften wird immer wichtiger.

Soweit einige Auszüge aus dem Podcast-Interview mit Jacqueline Althaller. Eine erste Passage daraus ist hier im PR-JOURNAL-Podcast (ab Minute 19:20‘) zu finden. Das Interview in voller Länge gibt es hier:

Aktuelle Befragung läuft noch bis zum 1. August

Mit den Resultaten und Vergleichsmöglichkeiten der Studie gibt der 1. Arbeitskreis auch 2024 Orientierung und Entscheidungshilfe zu künftigen Trends. Wer die diesjährigen Studienergebnisse erhalten möchte, kann unter diesem Link bis zum 1. August an der Studie teilnehmen.

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