Kommentare Kerlikowskys Kommentar über... viel Lärm um Wulff, wenig um die Geldverschwender und Abzocker der Politik
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Guten Tag! "Jeder Erfolgreiche hat mindestens eine Leiche im Keller," sagt nicht nur der Volksmund, sondern sagen meist diejenigen, die es nicht ganz geschafft haben, ganz nach oben zu kommen. Wenn man diese Erkenntnis im Hinterkopf hat, dann sind die Vorwürfe gegen Bundespräsident Christian Wulff eher harmlos. Er ist ein Aufsteiger in der Welt der Machthungrigen, eher Spielball als Handelnder. Einen Kredit von 500.000 Euro für den Kauf einer Immobilie und gemeinsame Urlaube von dem älteren Ehepaar Geerkens anzunehmen, das keinen Wulff brauchte, um Karriere zu machen, sondern deren Reichtum groß war, ist zum großen Thema geworden.
Wenn nun zusätzlich herauskam, daß der AWD-Gründer und vielfache Millionär, falls nicht Milliardär, Carsten Maschmeyer circa 42.000 Euro für Anzeigen gezahlt hat, in denen ein Buch Wulffs, ohne dessen Wissen, beworben wurde, kann das eigentlich auch nicht ehrenrührig sein. Schließlich hat Maschmeyer in alten Zeiten, als Gerhard Schröder in Niedersachsen Ministerpräsent werden wollte und nach Maschmeyers Wunsch werden sollte, für ihn Anzeigen im Wert von circa einer Million D-Mark geschaltet. Der Einsatz hat Schröder geholfen, nicht nur zum Ministerpräsidenten gewählt zu werden, sondern auch das Sprungbrett zum Kanzleramt in Berlin erreicht zu haben. Übrigens ist der Pressesprecher von Kanzler Schröder, Béla Anda, Pressesprecher Maschmeyers bzw. der AWD geworden.
Aber das sind eigentlich Petitessen, über die man lächeln kann. Allerdings kann ich es nicht als Kleinigkeit empfinden, wenn Schröder von Vladimir Putin zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft North Stream gemacht wurde, die von Russland durch die Ostsee Gas nach Deutschland und anliegende Abnehmerstaaten pumpt. Für mich grenzt es an Vaterlandsverrat, wenn er in dieser Funktion den Vorstandsvorsitzenden der North Stream Carl Wenning beaufsichtigt, der als DDR-Bürger in Bonn für die DDR spioniert hat. Dieser Mann ist heute Dank Putin zusätzlich Aufsichtsratsmitglied in großen russischen Energieunternehmen.
Über Schröders Aktivitäten schweigen die führenden Politiker und Parlamentarier. Das ist kein Wunder, gibt es doch in allen Parteien Prominente, die ihre politische Position als Sprungbrett in lukrative Verbands- oder Unternehmensfunktionen genutzt haben. Straftaten, wie sie Wolfgang Schäuble begangen hat, als er einst von Lobbyisten 100.000 DM Bargeld als Parteispende auf einem Parkplatz erhalten hat, werden verdrängt. Er konnte dennoch erst Innen- und dann Finanzminister werden. Nun verstösst er zusammen mit Kanzlerin Angela Merkel gegen die Vorschriften des Maastricht-Vertrages wie die EU-Verfassung, in denen die Verschuldungsgrenzen der Staaten geregelt sind und das Verbot von Geldtransfers in Staaten der Euro-Zone, die in finanzielle Not geraten sind, Verfassungsrang haben. Schön für Merkel, Schäuble und Co, dass Wulff in der Schusslinie ist. So können die Kanzlerin wie ihr Minister, ohne dass die breite Öffentlichkeit es merkt, Billionen Euro zur vergeblichen Euro-Rettung auf Kosten der Steuerzahler vergeuden.
Ihr
Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 23. Dezember 2011
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