Kommentare BahnBeirat und öffentliche Positionierung

Ein hehres Ziel – aber die falschen Leute? Seit 2002 hat der Konzernvorstand der Deutschen Bahn AG einen BahnBeirat gegründet. Ihm gehören 26 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Leben an (Quelle: Geschäftsbericht 2009, S. 280). Die begründete Absicht seinerzeit und noch unverändert heute unter der neuen Führung: „Um unabhängige Ratgeber für die öffentliche Debatte und die Positionierung des Unternehmens zu gewinnen.“ Klingt gut und kann sinnvoll sein. Mit ihnen diskutiert der DB-Konzern mindestens zweimal jährlich „intensiv zentrale unternehmerische Positionen und Anliegen“. Darüber hinaus bildet der BahnBeirat begleitende Ausschüsse, in denen Schwerpunktthemen mit den Fachabteilungen vertieft werden. Na, bitte.

Sounds good. Wäre da nicht die Namensliste, die sich beinahe wie ein Who-is-Who aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Leben liest. Ausgewiesene Fachleute aus der Unternehmens- und Finanzkommunikation sind jedenfalls nicht dabei. Offensichtlich bleibt der Bahnvorstand lieber unter sich oder sonnt sich mit Namens- und Titelträgern, deren fachliche Eignung im Hinblick auf die explizit geforderte Aufgabe, nämlich „ [...] die Positionen des DB-Konzern zu hinterfragen und mit dem Vorstand zu erörtern, Aussagen zu untermauern und den Dialog mit der Öffentlichkeit zu unterstützen“ nicht in allen Beiratsbesetzungen einsichtig ist. Gönnen wir dem DB-Konzern sein intellektuelles Vergnügen!
Manfred Piwinger, Unternehmens- und Kommunikationsberatung, Wuppertal, www.piwinger.de

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