Rezensionen Peters: Reputations-Management im Social Web

Paul Peters: „Reputations-Management im Social Web. Risiken und Chancen von Social Media für Unternehmen, Reputation und Kommunikation“. Social Media Verlag, Köln. Januar 2011. 284 Seiten. Preis: 49,90 Euro. ISBN: 978-3941835061.

Rezension von Simone Heinrich, PR plus, Heidelberg

„Dieses Buch ist kein Ratgeber!“, stellt man erleichtert fest, wenn man es zur Hand nimmt. Neben der zahlreichen Tipps-und-Tricks-Literatur zum Thema Social Media muss man aktuelle Titel, die sich dem Thema wissenschaftlich annähern, erst suchen. Hier findet man so einen. Paul Peters verknüpft dabei die Themen Social Media und Reputationsmanagement von Unternehmen, was die Erwartungshaltung des Lesers noch erhöhen dürfte: Wie sich Social Media für die Kommunikation und Reputation von Unternehmen nutzen lassen (und wie auch nicht) ist eine absolut aktuelle Frage, deren wissenschaftlich fundierte und durch die Einbeziehung von Fallbeispielen zugleich praxisnahe Beantwortung hier geboten wird.

Spätestens bei der Lektüre des Vorworts von Ansgar Zerfaß wird deutlich, wie grundlegend Peters an dieses Thema herangeht. Er zeigt nämlich, dass das Social Web nur dann eine Chance für Unternehmen bietet, wenn das Reputationsmanagement Social Media als festen Bestandteil des Alltags anerkennt und seine bestehenden Strukturen an dessen Gesetzmäßigkeiten und Anforderungen anpasst. Dazu arbeitet er die Veränderungen im Prozess der Reputationsbildung aufgrund des Social Web konkret heraus, reflektiert die Konsequenzen für das Reputationsmanagement und zeigt, wie diese Erkenntnisse von Unternehmensseite aktiv genutzt werden können.

Dem Buch ist in Aufbau und sprachlichem Stil noch deutlich anzumerken, dass es auf der Master These des Autors basiert. Es beginnt mit ausführlichen Kapiteln zur Vorgehensweise, zum Forschungsstand und zur Einordnung der verwendeten Begriffe und schließt die meisten Kapitel nochmals mit einer kurzen Zusammenfassung. Dabei geht Peters sehr strukturiert vor, was angenehm auffällt und die Orientierung im Buch erleichtert. Er betrachtet nacheinander alle relevanten Themenfelder von der Unternehmensreputation über das Reputationsmanagement bis zum Social Web, bevor er in seinem großen Schlusskapitel diese Bereiche zusammenführt. Durch einen Überblick vor jedem Großkapitel weiß der Leser immer, an welcher Stelle des Gedankengangs er sich befindet und wohin er führt.

Peters liefert sicher keine überraschenden Neuigkeiten in Bezug auf das Social Web, das ist auch nicht seine Intention. Er untersucht vielmehr die verschiedenen Social-Web-Anwendungen wie z.B. Weblogs, Microblogs oder Pod- und Vodcasts systematisch auf ihre Funktionen im Reputationsbildungsprozess, um „das bestehende Konstrukt Unternehmensreputation zu überarbeiten und eine 2.0-Version zu entwickeln“, was ihm auch gelingt. Er legt nicht nur dar, welche Chancen und Risiken das Web 2.0 für die Reputation eines Unternehmens darstellt, sondern beschreibt auf dieser Basis auch konkrete passive (Monitoring) und aktive Nutzungsmöglichkeiten. Den Abschluss bilden ein Fazit des Autors, einige aktuelle Fallbeispiele sowie ein umfassendes Literaturverzeichnis mit entsprechenden Weblinks.

Fazit: „Reputations-Management im Social Web“ ist weder grell und farbenfroh illustriert, noch wirft der Autor mit Schlagworten um sich. Das Buch kommt vielmehr eher nüchtern daher und überzeugt durch seine absolut stringente Vorgehensweise, die klare, wissenschaftliche Sprache und vor allem seine Ergebnisse in Bezug auf die notwendige Weiterentwicklung des Reputationsmanagements in Zeiten der Social Media.

Die Rezensentin
Simone Heinrich, MSc ist Absolventin des PR Plus Fernstudiums Public Relations und seit 2007 auch Mitarbeiterin von PR Plus in Heidelberg. 2010 schloss sie dort das Master Upgrade zum Communications Master of Science an und schrieb ihre Master Thesis zum Thema "Integrierte interne Unternehmenskommunikation“. Zuvor studierte sie Literaturwissenschaft, Mediävistik und Philosophie an der Universität Karlsruhe und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Karlsruhe.

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