Rezensionen Rezension: Alles neu macht die Netzwerkgesellschaft

Rezension Netzwerke Zukunft 2016Titel: Netzwerke der Zukunft - Zukunft der Netzwerke; Autoren: W. Axel Zehrfeld, Mandy Pastohr und Thomas Funke; Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch 2016, 240 Seiten; 29,90 Euro; ISBN-13: 978-3956011207

„... klar ist, dass unsere soziale, ökonomische und politische Welt schon lange nicht mehr durch Fließbänder geprägt wird, sondern durch globale Informationsflüsse und eine allgemeine Aufwertung des Wissens. Auch die immer größere Bedeutung von Netzwerken ist ein Signum unserer Zeit. Doch beim Stichwort Vernetzung denken viele nur an Nachrichten- und Kommunikationsnetzwerke. Das ist uns zu wenig. Denn wir befinden uns, so meinen wir, wieder mitten in der Neuordnung, auch wirtschaftlich: Alles neu macht die Netzwerkgesellschaft.“ (S. 9). In ihrem aktuellen Buch "Netzwerke der Zukunft - Zukunft der Netzwerke" gehen W. Axel Zehrfeld, Mandy Pastohr und Thomas Funke drei Fragen auf den Grund:

  1. Was bedeutet diese Entwicklung für die Zukunft von bestehenden Unternehmen ebenso wie für Neugründungen und Start-ups?
  2. Was bedeutet das im Besonderen für kleine und mittlere Unternehmen?
  3. Wo liegen die Chancen und Risiken dieser Entwicklung? Was überwiegt?

Dazu lassen die Herausgeber insgesamt 24 Autoren und Gesprächspartner zu Wort kommen - eine schöne Herangehensweise bedenke man die Themenstellung. Sie hangeln sich durch neun Thesen von Netzwerken als Eigenkapital über Netzwerke als Innovations- und Attraktivitätsgarant hin zur Shareconomy. Man kommt überein: Netzwerke führen zu Geschäftsmodellen, die die bisherigen Wirtschafts-, Eigentums- und Konsumstrukturen sehr grundlegend verändern werden.

Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich beim Netzwerk um das Kapital des Unternehmens schlechthin handelt. Und ich verstehe den Begriff ebenso im Sinne des Austauschs innerhalb der Branche als auch als Zugang zu Ressourcen, wie finanzieller Unterstützung, branchenübergreifendem Austausch zu Sourcing und Unternehmenskommunikation oder (klassischen) Lieferanten, die zur Erstellung der eigenen Dienstleistung bzw. des eigenen Produkts beitragen. Die Herausforderung besteht jedoch zweifelsohne darin, dieses Kapital optimal zu nutzen. Das typische Beispiel aus der Kommunikation: Es reicht eben nicht, einen Presseverteiler zu haben. Man muss ihn pflegen. Und das nicht in Form einer bloßen Aktualisierung von E-Mail-Adressen, sondern in Form echter Kontaktpflege.

Das Buch war für mich in zweierlei Hinsicht eine Überraschung: Zum einen ist es unglaublich hochwertig produziert, was man unter der Schutzhülle nicht ahnen konnte. (Letztere flog direkt in den Papierkorb.) Und zum anderen hat es mich durch seine Themenvielfalt unter dem Dach des Netzwerkens unglaublich inspiriert. Eine echte Empfehlung für alle Netzwerker und die, die es noch werden wollen. Oder sollten.

Über die Autorin:
Annett Bergk ist PR-Beraterin bei der MasterMedia Public Relations GmbH in Hamburg, einer Agentur für Öffentlichkeitsarbeit, die sich auf komplexe Themen spezialisiert hat. Zuvor baute sie die Kommunikationsabteilung des preisgekrönten Lebensmittelgeschäftes Mutterland auf und unterstützte kleinere und mittelständische Unternehmen unter anderem durch strategische Kommunikationsberatung.

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