Nach dem Website-Check ist vor dem Website-Check

Eine Datenbank mit den Einträgen von über 1.400 PR-Agenturen, Teams an zwei Standorten, die aufgrund der speziellen Lebenssituation von Studierenden, die den Website-Check des PR-Journals durchführten, regelmäßig wechselten, eine schnelllebige Branche, und nach Kenntnis des Verfassers bisher kein vergleichbares Projekt im deutschen Sprachraum als Vergleichsmaßstab – die Aufgabe hatte durchaus Anspruch und forderte daher im ersten Durchgang entsprechend Zeit. Viel Zeit, über zwei Jahre betrug am Ende die Projektdauer, in denen das befürchtete Agentursterben aufgrund der Wirtschaftskrise zum Glück nicht beobachtet werden konnte. Dafür war der Siegeszug der Content Management Systeme und Social Media Plattformen zu beobachten, unterstützt durch immer neue Tools und Funktionen.

Sicher, eine Website-Check von Agenturen, von denen die eine am Anfang, die andere am Ende überprüft wurde, ist nicht ohne weiteres vergleichbar, weshalb eines der Ziele für den bald startenden zweiten Durchgang auch eine deutliche Verkürzung der Projektdauer ist.

Gleiches gilt aber auch für die Umstände, dass von der Ein-Mann-Agentur bis zum internationalen Agenturnetzwerk, von der hoch spezialisierten Agentur bis zum Komplettanbieter alles vorhanden war.

Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, zeigte der Website-Check des PR-Journals einige interessente Aspekte auf.

Selbstverständlich sind Rückschlüsse von der Website auf die Arbeit einer Agentur nicht möglich. Dies dürfte insbesondere für die Websites kleinerer Agenturen gelten, die ihre Ressourcen im Zweifel auf die Arbeit für ihre Kunden konzentrieren wollen und müssen.

Wenn aber, wie in nennenswertem Umfang zu beobachten, die Impressen bei Agenturen rechtlich fehlerhaft sind, dann spricht viel dafür, dass auch die von der Agentur erstellten Websites diesen Fehler aufweisen – ein für Kunden nicht nur ärgerlicher, sondern bei einer entsprechenden anwaltlichen Abmahnungen auch teurer Umstand.

Die Distanzierung von den gesetzten Links unter Hinweis auf ein nicht gerade taufrisches Urteil des LG Hamburg von 1998 spricht ebenfalls nicht gerade für die Kommunikationskompetenz einer Agentur. Ein Umstand der besonders pikant ist, wenn es sich bei diesen Links ausschließlich um solche zu den Internetseiten von Agenturkunden handelt.

Andererseits gab es auch viele positive Erlebnisse für die Teams während der Arbeit: Internetauftritte von Agenturen, die Lust auf ein Kennenlernen, eine Zusammenarbeit machten, wo die Kompetenzen im eigenen Internetauftritt gelebt wurden: Referenzensarbeiten und Kundenfeedbacks, interessante Links, Brachennews und Studien, sinnvolle Nutzung von Social Media Plattformen und Animationsmöglichkeiten, ... alles zudem nicht abhängig von der Agenturgröße. Auch Spezialbereiche wie z.B. Audio-PR wurden teilweise beeindruckend abgedeckt.

Und freuen wir uns nicht alle, wenn wir ein Bild und ein paar persönliche Infos von den Personen haben, mit denen wir beruflich in regem persönlichem Kontakt stehen, bzw. stehen werden? Nicht umsonst erfreuen sich social communities solch einer Beliebtheit. Hier punkten einige Agenturen mit sehr schönen Teampräsentationen und detaillierten Kontaktdaten, während sich andere Kommunikationsagenturen sehr verschlossen zeigen, eine Kontaktaufnahme teilweise ausschließlich über ein Formular möglich ist.

Derzeit werden neue Codierteams für den 2. Durchgang des Website-Checks zusammengestellt. Mit konzentrierter Kraft werden wir uns bemühen, die Aufgabe in deutlich verkürzter Zeit zu meistern. Parallel dazu erfährt der Codeplan eine Überarbeitung (wird in Kürze veröffentlicht). Hinweise und Anregungen dazu sind herzlich willkommen.

Holger Strubberg, Leipzig, PRJ-Koordinator WebsiteCheck

Hinweis: Wie bereits mitgeteilt, können sich Agenturen melden (websitecheck@pr-journal.de) , die bei der kommenden Neuberwertung vorgezogen werden wollen, weil die Bewerting ihrer Website für eine alte Darstellung erfolgte - und sie nicht in der alphabetischen "Schlange" stehen wollen. -fff-

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