Ruisinger: Online Relations

Dominik Ruisinger: "Online Relations. Leitfaden für moderne PR im Netz"; Schäffer-Poeschel Verlag; 2. Auflage (April 2011); 293 Seiten; Preis: 49,95 Euro; ISBN: 978-3791030661.

Rezension von Katja Fürstenau, Absolventin und Mitarbeiterin von PR Plus, Heidelberg (www.prplus.de)

Zwei Dinge fallen auf den ersten Blick auf, wenn man die Neuauflage von Dominik Ruisingers Publikation „Online Relations“ auf den Tisch bekommt: Die Umschlagfarbe Türkis ist durch ein schickes Dunkelrot ersetzt worden und – der Titel ist erfreulicherweise gleich geblieben! Dass Social Media in der zweiten Auflage einen entscheidenden Raum einnehmen würde, war zu erwarten. Doch Ruisinger bleibt konsequent bei seinem Ansatz: Social Media ist nur ein Kanal unter vielen weiteren der Online-Kommunikation. Laut Label auf der Titelseite gibt es einen „Schwerpunkt Social Media“ – das muss es sicherlich heute auch - doch zeigt der Blick ins Inhaltsverzeichnis, dass das Buch weiterhin als das gelten kann, was es schon in der ersten Auflage war: ein Grundlagenwerk zum Aufgabenfeld Online-PR.

Wo liegen also die Veränderungen im Vergleich zur ersten Auflage?
Die 2011er Auflage ist nur knapp 25 Seiten dicker geworden, als die Ausgabe von 2007, davon fallen einige Seiten schon auf den Anhang, den Ruisinger um das Kapitel „Studien“ ergänzt hat. Vor allem ist jedoch das Glossar umfangreicher geworden. Ein neuer Service: die Linkliste der alten Ausgabe ist ins Internet gewandert. Jedes Buch hat einen Zugangscode, mit dem der Leser über die Verlagswebseite Zugriff auf Links oder auch die teils checklistenartigen Tipps bekommt (beides als einfache Word- bzw. PDF-Datei – das hätte man sicher z.B. mit Social Bookmarking auch ‚moderner‘ umsetzen können). Weiterführende bzw. den Printtitel ergänzende Fachartikel will der Autor zudem alle sechs Monate dort online veröffentlichen.

Der grundlegende Aufbau des Buches mit den vier Hauptkapiteln ‚Webseite‘, ‚Pressearbeit‘, ‚Newsletter‘ und ‚Social‘ ist bestehen geblieben, wenn auch mit anderen Kapitelüberschriften. So war es beispielsweise 2007 noch „Social Networking“, heute ist es „Social Media Relations“ – und diese integriert Ruisinger auch immer wieder in die anderen Kapitel, nicht zuletzt durch die Autorenbeiträge, von denen es im Vergleich zur ersten Ausgabe zwar weniger gibt, die jedoch allesamt neu bzw. den Entwicklungen der letzten vier Jahre angepasst sind. Aktualisiert sind auch Studien und best practice-Beispiele, viele Screenshots und Grafiken illustrieren den Text, Linklisten existieren zu den vorgestellten und weiteren Plattformen und zu nützlichen Tools.

Als Grundlagenwerk kann und will „Online Relations“ keine detaillierten Funktionsweisen und Anleitungen für einzelne Plattformen wie Facebook oder Twitter anbieten. Dafür gibt es auch genug andere Ratgeberliteratur. Ruisingers Publikation war und bleibt hervorragend geeignet für jeden, der nicht nur auf den Social Media-Hype aufspringen möchte, sondern die eigene Online-Kommunikation bei Integration der neuen Anwendungen auf eine solide und strategisch durchdachte Basis stellen will. Und nur das scheint mir ein Ansatz, der langfristig zum Erfolg führen kann.

Die Rezensentin:
Katja Fürstenau studierte Anglistik, Germanistik und Deutsch-als-Fremdsprache (DaF) an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Diverse Lehrtätigkeiten im Bereich DaF und Kommunikation, aktuell bei oeffentlichkeitsarbeit.de zum Thema Online-PR. Parallel zu einer mehrjährigen Tätigkeit in einer PR-Agentur absolvierte sie das PR PLUS-Fernstudium zur PR-Beraterin (DPRG). Sie ist außerdem ausgebildete Tele-Tutorin und Expertin für neue Lerntechnologien und Co-Autorin des Standardwerks "Die PR- und Pressefibel" von Norbert Schulz-Bruhdoel (F.A.Z-Buch). Seit 2001 arbeitet sie bei PR PLUS und verantwortet die Online-Redaktion inkl. E-Learning, die wissenschaftliche Redaktion und die PR- und Medienarbeit mit Schwerpunkt Presse und Online-Kommunikation.

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