Branche Publicis: Public Affairs-Umfrage 2009

Wirtschafts-, Forschungs- und Steuerpolitik stehen im Mittelpunkt der Public Affairs-Arbeit deutscher Unternehmen. Branche sieht möglichem Lobbyregister gelassen entgegen. Deutsche Unternehmen verstärken ihr Public Affairs-Engagement. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Umfrage der Public Affairs- und Kommunikationsagentur Publicis Consultants | Deutschland, Berlin/Frankfurt am Main (GPRA) unter Public Affairs-Entscheidern direkt nach der Bundestagswahl 2009. Ihre Anstrengungen werden die Unternehmensvertreter im Jahr 2010 auf die Politikfelder Wirtschaft, Forschung und Steuern richten. Gleichzeitig sieht die Branche einem möglichen Lobbyregister gelassen entgegen und erwartet keine gravierenden Einschnitte in ihre Arbeit. Zudem ergab die Umfrage, dass knapp drei Viertel der Befragten mit einer leichten wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2010 rechnen. Nur etwa 20 Prozent erwarten eine stagnierende Wirtschaftsleistung.

40 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass ihre Arbeit unter der neuen Regierung eher leichter wird. Lediglich sieben Prozent befürchten hingegen erschwerte Arbeitsbedingungen unter der schwarz-gelben Koalition. Dabei sollte sich die neue Bundesregierung nach Meinung der Public Affairs-Verantwortlichen in erster Linie auf die Wirtschafts- und Steuerpolitik (87 bzw. 70 %) sowie auf die Bereiche Bildung und Forschung (67 bzw. 47 %) fokussieren. Geringere Relevanz weisen die Befragten den Politikfeldern Umwelt (23 %), Außenhandel (20 %) und Soziales (3 %) zu.

Nicht beunruhigen lassen sich die Public Affairs-Entscheider durch die mögliche Einführung eines nationalen Lobbyregisters nach EU-Vorbild. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sich ein solches Register positiv auf das Ansehen der Branche auswirken würde. Einschränkungen ihrer Arbeit befürchten die Befragten nicht.

Die allgemeine Zuversicht spiegelt sich auch in der Investitionstätigkeit der Branche wider. So gab mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer an, in diesen Jahr mehr in Public Affairs-Aktivitäten zu investieren. Nur etwa jedes zehnte befragte Unternehmen reduzierte seine Public Affairs-Arbeit. 43 Prozent der Umfrageteilnehmer stellten keine wesentlichen Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr fest.

Zu den wichtigsten Instrumenten der Public Affairs-Arbeit zählt auch im Zeitalter moderner Kommunikation das persönliche Treffen mit politischen Entscheidungsträgern, sagen über 96 Prozent der Befragten. Große Bedeutung haben Dialogveranstaltungen und Parlamentarische Abende (80 %). Web 2.0-Elemente spielen nur für etwa 13 Prozent der Befragten eine Rolle.

Mit dem Resultat der Umfrage zeigt sich Axel Wallrabenstein, Geschäftsführer von Publicis Consultants | Deutschland, zufrieden: „Die Ergebnisse zeigen die zunehmende Bedeutung der Public Affairs-Branche in Deutschland. Eine erfreuliche Entwicklung – gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise.“

Für die bereits im achten Jahr durchgeführte Umfrage hat Publicis Consultants | Deutschland rund 100 Public Affairs-Verantwortliche großer Unternehmen in Deutschland befragt und im Oktober bereits mehr als dreißig Antworten ausgewertet. Die Evaluation läuft noch bis Mitte November bevor die Ergebnisse in einer Studie am 16. November 2009 auf der Website von Publicis Consultants | Deutschland (www.publicis-consultants.de) abgerufen werden können.

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