Medien Staatsfinanzierte Presse empört sich über ARD. App-Klage: Verleger suchen Rettung in Verlogenheit

Sie haben es tatsächlich getan: Die deutschen Verleger, selbsternannte Hüter des Qualitätsjournalismus in Deutschland, klagen in ihrem App-Wahn gegen die "Tagesschau"-App. Dazu ein Kommentar von DWDL.de-Chefredakteur Thomas Lückerath vom 21. Juni in DWDL.de (PRJ zitiert und verlinkt mit Genehmigung).
Man staunt mit offenem Mund und weiß nicht, ob man zuerst lachen oder weinen soll. Acht Zeitungsverlage haben heute bei der Wettbewerbskammer des Landgerichts Köln eine gemeinsame Klage gegen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und NDR eingereicht. Sie wehren sich gegen die "textdominante Berichterstattung in der Tagesschau-App ohne jeglichen Sendungsbezug." Hörfunk- und fernsehähnliche Inhalte bleiben von der verlegerischen Kritik unberührt, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Nach etwa fünfzehn Jahren des kommerziell erfolgreichen Internets fällt den deutschen Verlegern also auf, dass es online Texte zu lesen gibt. Bislang hat man sich an den Online-Nachrichtenportalen von ARD und ZDF nicht gestört, was daran gelegen haben mag, dass die deutschen Verleger das Internet anfangs erstmal so gut wie möglich ignorierten und dann über Jahre meist ergebnislos nach Erfolgsrezepten im Web gesucht haben. Doch jetzt glaubt eine traditionsreiche Branche mit gestandenen Journalisten und Verlegern allen Ernstes ihre Rettung in Smartphone-Apps gefunden zu haben.
Hier auf DWDL.de online weiterlesen.

Weitere inrteressante Beiträge zum Thema hier im Internet:

Claus Hesseling im Blog "netzprotokolle": Die Tagesschau-App und das Märchen von der Wettbewerbsverzerrung
Dennis Horn im Blog "Was mit Medien": Warum ich mein Abo der Süddeutschen kündige
Richard Gutjahr im Blog "G! - gutjahr's blog": Un-appetitlich: Die Klage gegen die Tagesschau

Seitennavigation