Medien Medien compact (4) (48.KW-2011)

01: Die Redaktionsvollversammlung der Berliner Zeitung hat sich in einer Erklärung scharf gegen eine von der Chefredaktion vereinbarte Kooperation mit der Fondstochter der Deutschen Bank (DWS) gewandt. Eine der mächtigsten Banken der Welt sei nicht der geeignete Partner einer unabhängigen Tageszeitung, so die Vollversammlung. Vor zwei Wochen war in den Zeitungen der Dumont-Gruppe eine von der DWS finanzierte redaktionelle Beilage mit dem Titel "Gut investieren" erschienen. Gleichzeitig vergaben die Kooperationspartner gemeinsam den "Dumont-DWS-Preis für verantwortliches Wirtschaften" an den Autobauer BMW.  In einer vom Redaktionsausschuss der Berliner Zeitung unterzeichneten Erklärung heißt es, diese Kooperation bringe die beteiligten Zeitungen "in den Verdacht einer konzertierten PR-Aktion für Unternehmen mit ramponiertem Ruf". → jvbb-online.de  

02: "Swag" ist das Jugendwort des Jahres 2011. Die jugendlichen Jurymitglieder und ihre journalistischen Kollegen beeindruckte die schnelle und riesige Verbreitung des aus dem US-Amerikanischen stammenden Wortes. "Swag" landete auf Platz 1 knapp vor "Fail/ Epic Fail" für grober Fehler bzw. Versagen. Den dritten Platz belegt "guttenbergen" für Abschreiben, "Körperklaus" – eine Wortneuschöpfung für Tollpatsch und Grobmotoriker – sicherte sich Platz 4 und "googeln" für suchen, allerdings nicht nur im Internet sondern auch beispielsweise in einem Lexikon, schließt die Top Five ab. Rund 40.000 Interessierte wählten aus den 30 zur Wahl stehenden Begriffen die Top 15 für die Jurysitzung für das Jugendwort des Jahres 2011. → jugendwort.de

03: Auch im Multimediazeitalter hat das Fernsehen unter Jugendlichen Informationskompetenz. Fast jeder Zweite (46 %) zwischen 12 und 19 Jahren sieht sich regelmäßig Nachrichten im Fernsehen an. Am häufigsten informieren sich Jugendliche mit der "Tagesschau". Weitere häufig von Jugendlichen genutzte Nachrichtenformate sind "RTL Aktuell" und "ProSieben Newstime". Fernsehnachrichten werden meist über das klassische, stationäre Fernsehgerät gesehen. Zwei Fünftel der Nachrichtenzuschauer nutzen zumindest selten ergänzend zur Sendung das Onlineangebot der Nachrichtensender. → mpfs.de  

04: Was für ein schwacher Herbst für die ARD: Das Erste stürzte im November mit 11,6% auf den schlechtesten jemals erreichten Monats-Marktanteil der monatlichen TV-Quoten aller Zuschauer ab drei Jahren ab. Erstmals seit Juli fiel man damit auch hinter das ZDF (11,9%) zurück, vorn bleibt Dauersieger RTL (14,3%). Aufsteiger des Monats ist Sat.1 (10,6%), das deutlich mehr Quotenhits als zuletzt im Programm hatte. Ein Grund für die positive Entwicklung: deutlich mehr große Quoten-Highlights als im Vormonat. Immerhin 13 Sendungen schafften den Sprung über die Zwei-Mllionen-Marke. → meedia.de   

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