Verbände Österreichischer PR-Ethik-Rat verurteilt Täuschungen von Lesern durch gefälschte Postings
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Unter der Überschrift Die Netzflüsterer berichtet das in Wien erscheinende Magazin „Datum“ in seiner November-Ausgabe von breit angelegten, organisierten Fälschungen von Beiträgen in Internetforen und sozialen Medien durch die Wiener Agentur Mhoch3, Modern Mind Marketing. Die Praxis, durch gekaufte, gefälschte und gesteuerte Postings Internet-Userinnen und User in die Irre zu führen, verurteilt der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations (PR-Ethik-Rat) auf das Schärfste. In einer Entgegnung auf Facebook weist die Agentur allerdings darauf hin, dass die erhobenen Vorwürfe nicht zuträfen und die geschriebenen Beiträge jeweils geprüft seien und die persönlichen Erfahrungen einzelner Nutzer darstellten.
Der PR-Ethik-Rat steht auf dem Standpunkt, dass Versuche der Manipulation öffentlicher Meinung durch das verdeckte Auftreten von Unternehmen und Parteien als Konsumenten und Bürger mit den ethischen Prinzipien von Public Relations nicht vereinbar und daher strikt abzulehnen seien. Eine solche Praxis untergrabe das Vertrauen in öffentliche Kommunikation als transparenter Wettstreit um Meinungen und Ansichten und damit ein Fundament der (Medien-)Demokratie. Nicht zuletzt füge es dem Ansehen der PR-Branche in der Öffentlichkeit erheblichen Schaden zu.
Der PR-Ethik-Rat ruft Kommunikationsagenturen auf, unlautere Praktiken zu unterlassen. Gleichzeitig appelliert der Rat an Unternehmen und Institutionen, einschlägige Angebote zur Beeinflussung öffentlicher Meinung mit gefälschten Postings abzulehnen und auch keine Anfragen dieser Art an Agenturen zu richten.
Kürzlich hat der Rat „Acht Prinzipien zur Kommunikationsethik in Social Media“ veröffentlicht. Im Prinzip Nr. 6 „Transparenz“ wird der Umgang mit Postings im Internet behandelt. Der Rat tritt dafür ein, dass Kommunikator/innen mit „offenem Visier“ agieren und ihre Identität und Motive offenlegen. Den aktuellen Fall wird der PR-Ethik-Rat einer peniblen Prüfung unterziehen und dazu ein Verfahren eröffnen.
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