Preise und Awards Cannes Lions Festival: Positive Bilanz aus deutscher Sicht und kritische Stimmen

CannesFestival LogoDas 62. Cannes Lions International Festival of Creativity, das vom 21. bis zum 27. Juni stattfand, ist Geschichte. Wie berichtet gab es in diesem Jahr über 40.000 Einreichungen, die in 21 Kategorien um die begehrten „Cannes Lions“ konkurrierten. Die deutsche Bilanz, da sind sich die Kommentatoren in den Fachmedien einig, könne sich sehen lassen. 74 Löwen wurden an deutsche Agenturen vergeben, 31 mehr als im Vorjahr: ein Grand Prix, zwölf goldene, 25 silberne und 36 bronzene Löwen. Das bedeutet Platz fünf in der „Nationenwertung“ hinter den USA, Großbritannien, Brasilien und Frankreich.
Einen goldenen Löwen gewann bei den Young Lions übrigens auch der deutsche Kommunikationsnachwuchs. Im Wettbewerb „Young Lions Film“ waren Christina Rankel, Jung von Matt, und Juarez Rodrigues, DDB, beide Hamburg, die Glücklichen. Leer gingen dagegen Kaja Nilüfer Olgun, APCO Worldwide, und Johannes Pohlmann, Crossrelations Brandworks, aus. Sie hatten sich als Gewinner des deutschen Vorentscheids für die PR-Competition des Young-Lions-Wettbewerb in Cannes qualifiziert, mussten letztendlich aber den Teams aus Schweden, Kolumbien und China den Vortritt lassen.
Von den 74 Löwen entfielen fünf auf deutsche Agenturen in der PR-Kategorie. Der große Gewinner dort, wie auch insgesamt aus deutscher Sicht: das Agenturduo aus Grabarz & Partner und GGH Lowe. Für den Nazi-Spendenlauf für Exit Deutschland kamen die beiden Agenturen auf sechs goldene, fünf silberne und einen bronzenen Löwen, die sie sich teilen müssen. Doch die Kommentare zum diesjährigen Festival fallen unterschiedlich aus. Während der Chef der Hamburger Kommunikationsagentur achtung!, Mirko Kamanski, nicht müde wird, seinen PR-Kollegen einen Besuch in Cannes mit Nachdruck zu empfehlen, stellt „Horizont“-Redakteurin Bärbel Unckrich einige kritische Fragen.

Kaminskis Plädoyer für Cannes ist in einem Videoblog festgehalten, den Grey-Kreativchef Fabian Kirner, Cannes-Berichterstatter für „Horizont“, und Kaminski, im Auftrag von „W&V“, gemeinsam produziert haben. Hier folgen die Links zum Video, das sowohl von „Horizont“ als auch von „W&V“ in je unterschiedlicher Perspektive aufgezeichnet wurde. Das Fazit in Kurzform: Hinfahren, miterleben und sich inspirieren lassen.

„Horizont“-Redakteurin Bärbel Unckrich hingegen schaut differenzierter auf die Woche in Cannes. Sie kritisiert in ihrem Beitrag "Die 5 wichtigsten Erkenntnisse zum weltgrößten Kreativfestival" die Inflation an Preisen aus schnödem Gewinnstreben der Veranstalter und hinterfragt, ob die erfolgreichsten Kampagnen in Cannes tatsächlich dabei helfen würden, Marketingprobleme zu lösen. Sie fasst ihre Kritik in fünf Punkten zusammen. Doch am Ende sagt auch sie: „Cannes ist trotzdem super“.

Seitennavigation