Studien Umfrage: Public Affairs-Branche attestiert sich steigendes Renommee

Interel LogoDie Public Affairs-Branche blickt optimistisch in die Zukunft. Dies jedenfalls ergab eine Umfrage der Interel Group, selbst eine internationale Beratung für Public Affairs und Strategische Kommunikation mit eigenen Büros in Brüssel, Berlin, Paris, London, Washington D.C. und Delhi. Interel befragt jährlich unabhängige Public Affairs-Beratungen, im Mai 2015 beteiligten sich rund 50 Führungskräfte von Public Affairs-Agenturen. Die Umfrage 2015 ergab unter anderem, dass die strategische Beratung die Dienstleistung mit der größten Nachfrage im Public Affairs (PA-)Bereich ist und PA als strategischer Ansatz im Top-Management zunehmend stärkere Beachtung findet. Das Ansehen der Branche steigt demnach. Public Affairs-Spezialisten werden immer stärker in die strategische Planung von Unternehmen einbezogen. Für 41 Prozent der Befragten ist strategische Beratung Hauptschwerpunkt ihrer Arbeit, gefolgt vom Stakeholder-Dialog und dem Issue Monitoring.

Unternehmensentscheider werden immer sensibler was eventuelle Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Unternehmenstätigkeit betrifft. 90 Prozent der Befragten geben an, dass bei Unternehmen in den letzten fünf Jahren die Sorge vor politischen Risiken größer geworden ist. Dazu passt, dass eine wachsende Anzahl der Umfrageteilnehmer direkt mit der Geschäftsführung der Kunden zusammenarbeitet (75 Prozent im Jahr 2015 verglichen mit 68 Prozent im Jahr 2014).

Die Haltung von Regierungen gegenüber Unternehmen hat sich allerdings merklich gebessert. 2014 erklärten noch 62 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass Regierungen die Geschäftstätigkeit erschweren. 2015 waren nur noch 33 Prozent dieser Meinung.

Optimismus in der Branche
Public Affairs-Beratungen blicken optimistisch in die Zukunft. 95 Prozent gehen davon aus, dass die Branche in den nächsten zwölf Monaten wächst – keine Veränderung im Vergleich zu 2014. Bei 83 Prozent der Befragten stiegen die Umsätze in den letzten zwölf Monaten und 58 Prozent gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Jedoch nimmt die projektbasierte Arbeit auf Kosten der Retainer-basierten Arbeit zu. Etwas zurückhaltender sind die Befragten beim Thema Neueinstellungen. Nur 58 Prozent sind zuversichtlich, im kommenden Jahr neues Personal einzustellen. Im Vorjahr planten dies noch 82 Prozent. Das größte Wachstumspotential sehen die Experten in den Branchen Energie, Gesundheit, Technologie und Lebensmittel.

Erstmals enthielt die Umfrage in diesem Jahr spezifische Fragen zu Technologie und Digitalisierung. Für die Befragten stehen Themen wie Cybersecurity, Privatsphäre und Datenschutz ganz oben auf der weltweiten Agenda, gefolgt von Internetneutralität, Big Data und Internet der Dinge.

Der weltweite Technologiesektor befindet sich im Umbruch, verursacht durch neue Unternehmen, die in den Markt drängen. Auffällig ist, dass diese „Neulinge“ von Beginn an ihre regulatorische Umgebung mitgestalten wollen.

Professionalisierung von Public Affairs
Die Professionalisierung von Public Affairs ist auf einem guten Weg. 66 Prozent der Befragten geben an, dass die Branche in ihrem Markt entweder gesetzlich reguliert oder selbstreguliert ist. Im Vorjahr waren es nur 55 Prozent. Freiwillige Angaben zu Kunden in öffentlich zugänglichen Registern sind von acht auf 28 Prozent gestiegen. Dies zeigt einen vorsichtigen Trend zu mehr Transparenz.

Die Umfrageergebnisse 2015 stehen in englischer Sprache auf der Interel-Website zum kostenlosen Download bereit.

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