Medien Friedrich-Ebert-Stiftung/Andreas Vogel: Talfahrt der Tagespresse

Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn hat der Kölner Zeitungsforscher Andreas Vogel eine lesenswerte Studie vorgelegt: "Talfahrt der Tagespresse: Eine Ursachenanalyse. Der Auflagenrückgang der Regionalzeitungen". Er hält die Digitalisierung nicht für den Hauptschuldigen am Auflagenrückgang gedruckter Zeitungen.
Im Schlußabschnitt der Studie heißt es: Welchen Weg wird die deutsche regionale Tagespresse gehen? Welchen Weg könnte sie gehen? An Mahnungen und Ideen, die von außen an die Zeitungsverleger herangetragen wurden, die Tageszeitungen endlich grundlegend weiterzuentwickeln, hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gefehlt. Und die Tagespresse als Medium hat auch 2014 noch alle Chancen hierzu. Mit journalistisch überprüften Informationen. Mit Einordnungen dieser Informationen. Mit Interpretationen dieser Informationen. Mit einem auch meinungsstarken Tagespresse-Journalismus.

Doch zunächst müssen die Grundlagen stimmen, und an erster Stelle kommt das publizistische Wollen in den Chefetagen: Verlagsmanager an der Spitze von Tagespresseverlagen brauchen zwingend ein Selbstbild als Publizisten ohne ein solches Selbstverständnis sollten sie besser ihren Job wechseln. Denn sie werden nicht erfolgreich sein. In diese Richtung geht selbst die Kritik eines früheren BDZV-Geschäftsführers: „Zu wenige der Geschäftsführer, die nicht zugleich verlegerisches Denken und Handeln in sich vereinen, sind verständnisvolle und in publizistischen Fragen kompetente Gesprächspartner der Redaktionen.“

Die komplette Studie kann als PDF auf der FES-Seite unentgeltlich heruntergeladen werden.
Im Mediendienst "kress" sagt Vogel zudem, welche Faktoren wichtiger sind. Das Interview vom 2. Juli ist online hier nachzulesen.

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