Verbände Österreichischer PR-Ethik-Rat rügt Agentur mhoch3 und sieben Kunden

Nach mehrmonatiger Untersuchung steht das Ergebnis fest: Der österreichische PR-Ethik-Rat in Wien rügt die Social Media Agentur mhoch3 (Modern Mind Marketing) und sieben ihrer Kunden wegen planmäßiger Täuschung von Userinnen und Usern in großem Stil durch gefälschte Postings bzw. Beteiligung der Kunden an diesem Vorgang (Eigenaktivität des Rates vom 7. November 2014). Im Magazin „Datum“, Ausgabe 11/2014, werden in einem Bericht mit dem Titel „Die Netzflüsterer“ schwere Vorwürfe gegen die Social Media Agentur mhoch3 und zahlreiche Unternehmen und Organisationen – alles Kunden der Agentur – erhoben. So wird ausführlich beschrieben, „wie Parteien und Banken, Pharmakonzerne und Staatsunternehmen das Internet über die Wiener PR-Agentur mhoch3 (Modern Mind Marketing) mit hunderttausenden Postings manipulierten“. Auf Grundlage dieses Berichts wurde der PR-Ethik-Rat von sich aus tätig und untersuchte die erhobenen Vorwürfe.

Kern des vermuteten Verstoßes: Im Auftrag der Agentur mhoch3 (bzw. von deren Kunden) veröffentlichte eine Vielzahl an (freien) Dienstnehmern Postings in verschiedenen Online-Medien und -Foren mit dem Ziel, die laufende Diskussion über bzw. das Image von Unternehmen oder Themen im Sinne der mhoch3-Kunden zu beeinflussen. Dabei fehlte jegliche Auftraggeber- und Absendertransparenz. Die mhoch3-Poster verwendeten jeweils unzählige falsche Identitäten, hinter denen keine realen Personen standen und die je nach thematischem Umfeld zum Einsatz kamen. Die Leser der Online-Medien und -Foren wurden so, wie „Datum“ feststellt, in großem Stil getäuscht.

Öffentliche Rüge für mhoch3
Der PR-Ethik-Rat rügt die Agentur mhoch3 öffentlich wegen planmäßiger Täuschung von Online-Usern und -Userinnen durch gefälschte Postings in großem Stil. Das von mhoch3 gewählte Ge-schäftsmodell ist auch ein klarer Verstoß gegen § 11 des PRVA-Ehrenkodex.

Rügen auch für sieben mhoch3-Kunden
Rügen gibt es auch für Kunden von mhoch3: Für die Bank Austria, Bayer Austria und win2day/Ös-terreichische Lotterien wegen Beteiligung an der planmäßigen Täuschung von Online Userinnen und -Usern – verbunden mit der Aufforderung, in Zukunft größere Sorgfalt walten zu lassen.

Weitere Detailinformationen zu den Sprüchen und zu den Beurteilungsgrundlagen im ausführlichen Text, der auf der Website des PR-Ethik-Rates veröffentlicht wurde.

Seitennavigation