Social Media Erster Content Summit in Düsseldorf erfolgreich zu Ende gegangen

Es war gewagt. Textprovider-Gründer und Ideengeber Nils Dreyer initiierte mit seinen Partnern und Kollegen den ersten Content Summit. Ein Wagnis, das sich gelohnt hat: Die auf 100 Plätze limitierte Veranstaltung war ausgebucht.
In einem Punkt waren sich alle Summit-Teilnehmer einig: Ohne Content ist man heutzutage nicht mehr wettbewerbsfähig. Wie richtiger Content funktioniert und wie unterschiedlich die Herangehensweise ist, zeigten die hochkarätigen Redner anhand eigener Erfahrungen.

So setzt Jens Pipping, Founder & Head of ProSiebenSat.1 Accelerator, auf große Produktvielfalt und gezielte Beteiligungen an Unternehmen, um Kunden mit dem richtigen Content zu versorgen. Jürgen Schlott, Director Produkt und Marketing von FOCUS Online und TOMORROW FOCUS Media GmbH, hingegen hat für die „Huffingtonpost“ und „Focus Online“ in ausgeklügelten Prozessen die Bausteine für erfolgreiche Content-Erstellung und Distribution entwickelt. Sein Team besteht aus einer Mischung von Usern, Bloggern und Redakteuren, wobei die Blogger zum Teil auch prominente Experten sind. Zudem orientiert sich die Redaktion an erfolgreichen Beispielen, wie dem Artikel „Der Tag an dem ich aufhörte beeil dich zu sagen“. Einer der Empfehlungen von Schlott an Redakteure ist der Leitsatz: „Put users first – create content they love and need”. Das hört sich einfach an, ist aber bisher undenkbar gewesen, da die übliche Vorgehensweise bei der Erstellung von Inhalten war, das zu transportieren, von dem man als Absender wollte, dass es die Empfänger lesen. Auch aus diesem Grund unterhält er 22 Facebook Channels – thematisch untergliedert – und nicht nur einen.

Wechsel in die digitale Welte ohne Papierkunden zu verlieren
David Klett, Geschäftsführer von Klett Lernen und Information GmbH, zeigte am Beispiel seines Print-lastigen Unternehmens, wie der Wechsel in die digitale Welt gelingen kann, ohne Papierkunden zu verlieren. So hat er alle vorhandenen Inhalte digital aufbereiten und online stellen lassen. Entstanden ist eine immer größer werdende Datenbank für Lehrer mit unendlich viel Content, um individuellen Unterricht zu gestalten. Ein einfaches Abosystem rundet den Wechsel von Printbestellungen zum Digital-User ab.

Content auf User und deren Verhalten anpassen
Am Beispiel eines Crowdfunding-Spiels zeigte Martin Ströbele, Leiter Produktentwicklung von gutefrage.net GmbH, den Summit-Teilnehmern, wie wichtig Inhalte sind, während Marc Rüsing, Head of Performance Consulting Adtelligence GmbH, die Technologie präsentierte, mit der individueller Content erstellt und gemanagt werden kann. Das Unternehmen tut dies fast in real time, denn um nachhaltig erfolgreich zu sein, muss Content ständig auf die User und deren Verhalten angepasst werden.

Inhalte direkt vom User erstellen lassen
Andreas Müller, Head of Online Marketing bei Beko Käuferportal GmbH, legt Wert auf die volle Ausschöpfung von Content-Potenzial und setzt auf Inhalte, die direkt von Usern erstellt werden. Auf dem Portal für Bauen hat er beispielsweise eine Familie ein Bau-Tagebuch schreiben lassen.

Schlechte Bewertungen sind besser als keine Bewertungen
Im zweiten Teil der vollgepackten Veranstaltung erläuterte Olaf Schmitz, Head of Business Development Europe Amazon EU S.a.r.l., dass Amazon eigentlich ohne Content gestartet ist, aber schnell die Bedeutung von Leserbewertungen erkannt hat. Als Ergebnis werden gezielt Bewertungen gefördert, indem Nutzer, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Bewertungen schreiben, dazu über personalisierte Newsletter aufgefordert werden. Selbst schlechte Bewertungen sind dem Unternehmen lieber als gar keine Bewertungen.

„Fashion-Texte“ notwendig für Kundenbindung
 Den Grund für einen Wandel von SEO-Texten hin zu hochwertigen, redaktionell bearbeiteten „Fashion-Texten“ bei Zalando hat Norman Nielsen, Head of SEO/Google Shopping Zalando GmbH, anschaulich dargestellt. Diese seien notwendig für die Kundenbindung und -gewinnung, denn neben Produktbeschreibungen gebe es immer mehr Bedarf an Content zu bestimmten Anlässen.

Richtige Story genauso wichtig wie das Timing
Tobias Dennehy, Story Architect bei Siemens, hat seinen eigenen Newsdesk mit 45 Redakteuren und „dpa“-Ticker. Der Schwerpunkt liegt bei ihm vor allem darauf, echtes Storytelling in der Content Produktion zu verankern. Dazu beauftragt er bei Video-Projekten Externe und gibt ihnen außer einem Basis-Briefing viele Freiheiten. Vorgegeben ist nur, dass kein Siemens-Produkt in den Filmen auftaucht. Und Curt Simon Harlinghausen, Gesellschafter und Geschäftsführer AKOM360, erklärte, dass guter Video-Content von Menschen handelt. Unternehmen sollten also nicht überlegen, ob es „mobile first“ heißen muss. Es wird aber mittlerweile so viel Content produziert, dass es immer schwieriger wird, Aufmerksamkeit zu finden. Deshalb seien die richtige Story und das richtige, für den Kunden relevante Thema, genauso wichtig wie das Timing.

Content muss Mehrwert für Kunden bringen
Zusammenfassend sagte Jens Claussen, Mitglied der Geschäftsführung von Textprovider: „Content wird immer wichtiger, er ist unabhängig von den Devices das zentrale Thema. Unternehmen müssen ihre Strategie auf hochwertigen, gut gestalteten Content ausrichten, der dem Kunden einen Mehrwert bringt. Dazu müssen sie auch die neuen technischen Möglichkeiten wie Personalisierung oder Tracking nutzen, um Content anzubieten, der im Dienste des Kunden ist.“

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