Kommentare Kommentar zum Dieselgate: Eine Herausforderung für die ganze Automobilbranche

Krause Christian GeneraliDie Manipulation von Abgasetests durch VW hat für Aufregung, Empörung und Kopfschütteln gesorgt. Am ersten Tag nach der Verlautbarung gab der Aktienwert um rund 20 Prozent (ca. zwölf Milliarden Euro) nach. Nun ist Aufklärung von Nöten – vom Unternehmen wie auch von der Branche. Die Reputation des Automobilbaus ist angekratzt, und die der deutschen Ingenieurskunst gleich mit: Bisher stellte sie in der öffentlichen Wahrnehmung eine Bank dar. Die Automobilbranche genoss über Jahre hierzulande einen sehr, sehr guten Ruf. Im Vertrauensindex 2015 der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) zu den vertrauenswürdigsten Branchen landete die Automobilindustrie zuletzt auf dem vierten Platz. Vertrauen – in die Qualität, in die Kommunikation, in die Unternehmen. Damit konnte die Branche stets auftrumpfen. Vertrauen war ein Kernwert der Reputation.

Doch dieses ist nun angekratzt: Hat VW auch in Deutschland getäuscht? Wie weit geht das Nachhaltigkeitsengagement wirklich. Und haben wohlmöglich noch andere Hersteller manipuliert? Fragen wie diese werden jetzt gestellt, schnelles Handeln ist daher unumgänglich. Von VW – aber auch bzw. insbesondere von der Automobilbranche. Sie ist gefordert zu zeigen, dass Vertrauen für sie ein zentraler Wert darstellt, und muss sich von den Verfehlungen klar distanzieren und VW zur Aufklärung auffordern. Nur so kann sie Schaden von der ganzen Branche abhalten. Die Ergebnisse des GPRA-Vertrauensindex 2016 werden zeigen, ob sie dieser Herausforderung gewachsen ist.

Über den Autor: Christian Krause ist Pressesprecher für Komposit der Generali Versicherungen. Auf seinem Blog „K-Strategie“ beschäftigt er sich mit Themen wie Content Marketing, PR und Social Media-Strategien. Der oben veröffentliche Beitrag ist auch in seinem Blog zu finden.

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