Branche KKongress 2023: Von Authentizität, Umgebungskenntnissen und nörgelnden Smartwatches

„Es reicht! Schluss für heute!!!“

Wenn meine Fitnessuhr sprechen könnte, würde sie vermutlich genau das an diesem Abend zu mir sagen. Obwohl: Sie würde es wohl eher schreien. Denn die Zahlen sprechen für sich. Zweimal den Bewegungskreis vollgemacht, über 12.000 Schritte gesammelt und insgesamt 680 Kilokalorien durch reines Hin- und Herlaufen verbrannt. So liest sich meine Bilanz nach Tag eins des diesjährigen Kommunikationskongress, an dem ich 2023 zum ersten Mal teilnehme. Klingt anstrengend – und war es auch. Aber gleichzeitig ist zu sagen: das war es wert! Denn der diesjährige Kongress bot viel Programm – und einiges an Learnings.

Beim KKongress 2023 geht es um Ziele. PR-Journal-Autor Phil Stephan hat seine ganz eigenen Erfahrungen damit gemacht. (Foto: PR-Journal)

Learning 1: Kenne Deine Umgebung!

Über 50 Veranstaltungsangebote am ersten Tag verdeutlichen: wer die Wahl hat, hat die Qual. KI-Workshops, Paneldiskussionen zu digitalen Workflows, Best Practice Beispielen zur Krisenkommunikation oder Impulsvorträgen über die Bedeutung von Stakeholder-Engagement sind nur einige Verästelungen des thematischen Dschungels, den die Teilnehmenden des Kommunikationskongresses erforschen können. Die schiere Vielfalt lässt das Kommunikationsherz schneller schlagen – und mitunter auch etwas panischer. Denn viele spannende Veranstaltungen überlagern sich, oder knüpfen ohne Pause direkt hintereinander an. Das sorgt für Hektik. Denn wer zunächst etwas braucht, um den nächsten Raum zu finden, kommt zu spät. Und sind erst einmal alle Sitzplätze vergeben, ist eine Teilnahme ausgeschlossen. Schnell zu Fuß sein hilft hier entscheidend!

Learning 2: Sei authentisch!

Zunächst ist es nur das Schreiben, was ihr mit Blick auf den früheren Job fehlt. Nach ein paar Sekunden des Herumdrucksens platzt es dann aber aus ihr raus. „Ich vermisse die Talkshows. Ich vermisse es, mich in die Talkshows zu setzen und mal etwas klugzuscheißen.“ Worte, die mit lautem Applaus bedacht werden. Und die nicht von irgendjemand stammen, sondern von Christiane Hoffmann. Die ehemalige Journalistin, heute Erste Stellvertretende Sprecherin und Erste Stellvertretende Leiterin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, unterstreicht damit eindrucksvoll dass Authentizität, unabhängig von der Höhe der Position, nach wie vor Trumpf in der Kommunikation ist – und entsprechend honoriert wird.

Learning 3: Blicke über den Tellerrand!

Wenn die Journalisten Robin Alexander und Dr. Hajo Schumacher darüber fachsimpeln, wie die Kommunikation der Außenministerin, der Opposition oder der Regierung funktioniert (oder auch nicht) ist das interessant – aber nicht zwangsläufig wegweisend für das eigene berufliche Wirken. Dass der Kuppelsaal dennoch großteilig bei der Veranstaltung besetzt ist zeigt, dass es sich lohnen kann, abseits des eigenen Themenschwerpunkts während des Kongress auch mal nach links und rechts zu schauen. Andernfalls riskiert man, mitunter spannende Eindrücke zu verpassen, die man sonst nur sehr schwer erhalten würde.

Nach neun Stunden voller spannender Themen und interessanter Gespräche ist es dann auch gut. Für heute schließt der Kommunikationskongress seine Türen. Meine Uhr atmet erleichtert auf. Die Erleichterung währt aber nur kurz. Denn bereits zwei Stunden später laden die Organisatoren bereits zur Abendveranstaltung. Und zum dritten Mal füllt sich der Bewegungskreis für heute...

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