Medien Parteien verschlafen den Onlinewahlkampf

Die deutschen Parteien und Politiker schließen sich der konservativen Internet-Nutzung der Deutschen an und lassen eine Strategie für einen Onlinewahlkampf bisher vermissen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Agentur newthinking communications. Dabei enttäuschen auch die Jugendorganisationen. Die Forscher stellten aber eine leichte Bewegung fest, die nach Informationen aus den Parteien weiter intensiviert werden soll.

Es sind Aufgabestellungen für Parteistrategen auch und gerade der Nachwuchsorganisationen: Wie wollen sie junge Menschen erreichen, wo treffen, wie Angebote schaffen, wie Kontakte herstellen? Die schwierigste Gratwanderung ist: Wie bleiben sie authentisch und wie schaffen sie es gleichzeitig, die eigenen politischen Inhalte zu vermitteln?

Es gibt leichtere Unterfangen als den Online-Wahlkampf in Deutschland jenseits "herkömmlicher" Methoden wie Newsletter. Da gibt es personelle Besonderheiten, erläutert Polit-Blogger Beckedahl: "Obama ist einfach charismatischer als deutsche Politiker - mit Kurt Beck können Sie kein cooles Video machen." Nun ist der mehr oder weniger Geschichte -aber schauen sich junge Menschen ein Filmchen an, in dem die Kanzlerin die Finanzkrise erklärt ? "Da ist Fernsehen spannender", antwortet Beckedahl.

Es gibt außerdem parteipolitische Besonderheiten, meint der Polit-Blogger: "Es gibt in Deutschland noch immer eine Top-Down-Mentalität für Kampagnenführung." Die Parteiführung plant die Plakate und schickt sie raus zum Verteilen. Und es gibt schließlich eine strukturelle Besonderheit: "Die Deutschen sind sehr konservativ eingestellt, was die Internetnutzung betrifft. In anderen Ländern ist der Medienwandel viel weiter fortgeschritten."

Informationen und Diskussionen über die Studie hier bei "DerWesten" online weiterlesen.

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