Kommentare Kerlikowskys Kommentar ... über Mittelstand und Investitionen
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- von Gerhard Pfeffer, Siegburg
Guten Tag! Der Mittelstand ist der Jobmotor in Deutschland. Das zeigen die Ergebnisse des Mittelstands-Panels, das jährlich von der staatlichen KfW-Bankengruppe erhoben wird.
Im Gegensatz zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat die Zahl der Beschäftigten im Mittelstand zwischen 2001 und 2003 im Durchschnitt jährlich um knapp 3 % zugenommen. Doch die positive Entwicklung ist gefährdet; denn die 3,4 Millionen Mittelständler investierten weniger. 2003 lag das Investitionsvolumen mit 190 Milliarden Euro 15 % unter dem Vorjahresniveau.
Da es eine direkte Abhängigkeit zwischen Investitionen und Arbeitsplatzschaffung gibt, ist die Rolle des Mittelstands, der rund 26,6 Millionen Menschen beschäftigt, als Arbeitsmarktmotor gefährdet.
Ein Grund für weniger Investitionen sind die Finanzierungsprobleme, wie das Panel ergab. Ein zweiter, vielleicht wichtigerer Grund, wurde von der KfW nicht abgefragt: die Ausbeutung der Kleinen durch die Großen.
Viele Automobilhersteller pressen ihren Zulieferern - selbst bei laufenden Verträgen - Preisnachlässe ab und bürden ihren Händlern immer neue Lasten auf. Das dürften Gründe sein, warum nach der Erhebung von ADAC-Automarxx über die Zufriedenheit von Autokäufern in der Rangliste der Marken fast alle ganz weit hinten landen. Die Japaner belegen die Spitzenplätze. Nur Porsche liegt zwischen diesen auf Rang 5. Weit dahinter befindet sich BMW auf dem 14. Platz, Ford dem 21., Audi dem 23., Smart dem 27., Opel dem 28., Mercedes dem 31. und VW dem 33.
Das Prinzip des Mißbrauchs der Nachfragemacht der Autokonzerne läßt sich auf viele andere Branchen übertragen und auch auf den Staat und seine Institutionen. So klagen die freien Fernseh-Produzenten, die es immerhin auf jährlich zwei Milliarden Euro Umsatz bei 50.000 Beschäftigten bringen, über das Verlangen von ARD und ZDF, daß sie10 bis 15 Prozent weniger für Ihre Filme erhalten sollen - trotz höherer Fernsehgebühren.
Daß den Mächtigen in Wirtschaft und Staat die Folgen ihres Handelns bewußt werden, das wünscht für uns alle
Ihr Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 3. Dezember 2004
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