Unternehmensberater: Warum so viele Beratungen kläglich scheitern

Unternehmensberater inszenieren sich gerne als Rettungstruppe in Notsituationen. Doch durch das Engagement der Berater muss sich nicht zwangsläufig ein Erfolg einstellen. Ein Drittel aller Beratungen geht schief, weil Unternehmen falsche Consulter wählen oder die Projekte schlecht vorbereiten.
Den Artikel von Hans-Jürgen Klesse am 16. September in "Handelsblatt.com" (Quelle: wiwo.de) hier online weiterlesen.

Märklin ist berühmt für seine Modelleisenbahnen - Detailtreue, Verarbeitung und Technik setzen seit 150 Jahren Maßstäbe, vor allem Sammler sind bereit, für einzelne Lokomotiven oder ganze Zugsets viele Hundert Euro zu zahlen. Trotzdem musste das Traditionsunternehmen im schwäbischen Göppingen vor gut einem Jahr Insolvenz anmelden.

Inzwischen scheint das Schlimmste überwunden - doch was Insolvenzverwalter Michael Pluta bei seiner Bestandsaufnahme entdeckte, rückte eine Branche ins Zwielicht, die sich selbst gern als omnipotente Rettungstruppe in Notsituationen aller Art inszeniert: die Unternehmensberater. Für deren Leistungen hatte Märklin in den drei Jahren vor der Pleite insgesamt knapp 37 Millionen Euro gezahlt. Ohne Erfolg: Im Gegenteil - in der gleichen Zeit häufte das Unternehmen Verluste vor Steuern von insgesamt rund 51 Millionen an. "Da tränen einem die Augen", schimpfte Insolvenzverwalter Pluta.