Termine Neues Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin

Vom Berliner PRJ-Korrespondenten Dominik Ruisinger
Ein zufriedenes Fazit zog Ingolf Pernice, einer der vier Gründungsdirektoren des neuen Alexander von Humboldt Institutes für Internet und Gesellschaft  (HIIG),  am 28. Oktober zum Abschluss des 1. Berliner Symposiums „Exploring the Digital Future“ : Das HIIG soll künftig dazu beitragen, die Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft besser zu begreifen und die digital vernetzte Zukunft mitzugestalten. Dazu sei die Gründungskonferenz wichtig gewesen, um die zentralen Fragen in diesem Kontext noch besser kennenzulernen.

Zum Hintergrund: Ex-Google-Chef Eric Schmidt hatte im Februar 2011 verkündet , in Berlin ein „Institut für Internet und Gesellschaft“ zu initiieren. Heute bilden die Humboldt-Universität (HU), die Universität der Künste (UdK) und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) die Gründungsgesellschafter, das Hamburger Hans-Bredow Institut (HBI) ist Kooperationspartner. Für die ersten drei Jahre stellt der Internetkonzern ein Startkapital in Höhe von 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.

HU Jura-Professor Pernice wies beim Pressegespräch darauf hin, dass sich das Berliner Institut noch in einem Anfangsstadium befände: „Wir sind dabei, die Fragen erst zu formulieren“. Gleichzeitig will das Institut konkret an der Regulierung des Internets mitwirken, die auch der immer stärkeren wechselseitigen Durchdringung von Realität und Virtualität Rechnung trägt. Auch die Frage, wie Geschäftsmodelle durch das Internet entstehen bzw. sich ändern, soll Thema sein. Beschreibungen positiver wie negativer Geschäftsmodelle könnten gesammelt werden, um - so Thomas Schildhauer von der UdK - einen Ratgeber „Was ist die DNA eines Internet-Business-Geschäftsmodells“ zu erstellen. Kooperationen mit internationalen Instituten wie dem Berkman Center an der Harvard University  sollen dazu beitragen, solche Projekte gemeinsam voranzutreiben.

Enorme PR-Wirkung für Berlin und Google
Auch wenn es noch ein weiter Weg ist, bis diese Projekte wahr werden - eines ist bereits heute sicher. Die PR-Wirkung des Instituts ist enorm: Für Berlin als Standort auf seinem Weg zum derzeit viel diskutierten European Silicon Valley; für die beteiligten Institute als prägende Player in diesem Prozess; für Google als Initiator, der vier renommierte Institutionen zu einem auch aus eigener Unternehmenssicht wichtigen Zukunftsthema vernetzte. Und dies einerseits in einem beim Thema Datenschutz besonders skeptisch-wehrhaften Land, andererseits dazu noch mit einem sehr begrenzten Gründungsetat von 4,5 Millionen Euro, verteilt auf drei Jahre.

Da darf man sich schon die Frage stellen, warum in unserem Technologie-Land dies nicht von der hiesigen Wirtschafts- und Wissenschaftsseite aus selbst möglich war und stattdessen ein amerikanischer Konzern als Innovator erst nach Berlin kommen musste. Pernice erklärte, dass das Institut künftig daran arbeiten würde, weitere Investoren für die Fördergesellschaft des HIIG zu gewinnen, um es auch gemeinsam mit Google langfristig auf stabile Pfeiler zu stellen. Man darf gespannt sein, welche deutschen Unternehmen und Organisationen sich diesem Institut und seinem wichtigen Themenkomplex „Institut und Gesellschaft“ annehmen werden. Die PR-Wirkung würde wiederum groß sein.

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