Etats Media Consulta macht PR und Werbung für die Bundesregierung

Laut "Horizont"-Erst-Informationen wird nun nicht Pergamon aus der Berliner Scholz & Friends-Gruppe künftiger Betreuer des Werbeetats des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung (BPA) in Berlin werden, sondern die Berliner Kommunikations-Agentur Media Consulta. Sie hält bereits den PR-Etat der Bundespresseamtes. Die Entscheidung zugunsten von Media Consulta kam offenbar zustande, nachdem das Bundeskartellamt, Bonn die geplante Vergabe an Pergamon wegen eklatanter Verstöße gegen Ausschreibungsgrundsätze gerügt hatte.

Nach Einschätzung der Bonner Behörde hatten sich mit Media Consulta und fischerAppelt Kommunikation (GPRA), Hamburg nur zwei von acht teilnehmenden Agenturen korrekt beworben. Das Angebot von Media Consulta lag dabei zunächst relativ weit hinten in der Gunst der BPA-Bewertungskommission, konnte sich aber durch ein günstiges Preisangebot nach vorne schieben.
 
Zuvor hatte es großen Wirbel um die Vergabe gegeben (wir berichteten - auch über eine Demarche des PR-Wirtschaftsverbandes GPRA). Das Bonner Bundeskartellamt hatte Anfang des Jahres zwar die Nachprüfungsanträge der Agenturen Johanssen + Kretschmer (GPRA), Saatchi & Saatchi und Publicis abgewiesen, gleichzeitig aber erhebliche Mängel im Verfahren festgestellt. Zudem war die Vergabekammer der Auffassung, dass die Agentur Pergamon, zu Unrecht an dem Wettbewerb teilgenommen hatte und eigentlich "zwingend hätte ausgeschlossen werden müssen". Zu demselben Ergebnis kamen die Kartellwächter allerdings aus formalen Gründen auch in Bezug auf die drei klagenden Agenturen.
 
Nach dem Hin und Her der vergangenen Wochen wollte sich das BPA offenbar weiteren Ärger ersparen und hat sich nun Branchenkennern zufolge für Media Consulta, Berlin/Köln (Geschäftsführer: Harald Zulauf) entschieden.
Die unterlegenen Agenturen wollen nun darauf verzichten, gegen den Kartellamtsbeschluss vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf in Berufung zu gehen. Man sehe sich in seiner grundsätzlichen Auffassung bestätigt, dass in dem Verfahren Fehler gemacht wurden und halte weitere rechtliche Schritte nicht für nötig, teilte die Agentur Johanssen + Kretschmer per Presseinformation mit.

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