Agenturen im Dialog Hill+Knowlton Strategies setzt auf Nachwuchs und Diversität

Eine Agentur, viele Talente. Ein Grundsatz, mit dem sich die internationale Netzwerkagentur Hill+Knowlton Strategies identifiziert. Gerade Frauen und junge Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen sind die Talente, die bei der zukunftsorientierten Agentur im Fokus stehen. Wichtig ist Hill+Knowlton auch die internationale Arbeit, denn Talente gibt es überall auf der Welt.

Im Interview mit der studentischen Initiative kommoguntia e.V. beantworten Catherine Dächert-Tessier, CFO von Hill+Knowlton Strategies in Deutschland, Miriam Holbe, Managing Director & Head of Marketing Communications, sowie Anja Klein, Associate Director & Deputy Head of Technology die Fragen der jungen Studentinnen Pilar Zaschke und Michelle Huppertz. Besprochen werden dabei die Themen Berufseinstieg, internationale Ausrichtung als auch Diversität, insbesondere im Bereich Chancengleichheit von Männern und Frauen.

n.l.n.r.: Anja Klein, Pilar Zaschke, Michelle Huppertz, Catherine Dächert-Tessier

kommoguntia: Nutzen Sie selbst Social Media?

Miriam Holbe: Ich nutze regelmäßig Instagram, Twitter und LinkedIn, aber die Nutzung ist natürlich abhängig von den auf dem Kanal verbreiteten Themen. Für berufliche Zwecke eignet sich LinkedIn hervorragend, denn gerade dort kann man sich über die eigene Branche informieren. Twitter ist für uns Kommunikatoren auch sehr wichtig. Private Themen findet man eher auf Instagram, wobei ich dort eher beobachte und weniger poste. Unsere Kunden möchten von uns oft eine Betreuung für ihre Social Media-Kanäle. Zusätzlich kümmern wir uns um das Community Management und um die Social Media-Strategie der Kunden.

kommoguntia: Und schauen Sie sich eigentlich die Kanäle Ihrer Bewerber an?

Catherine Dächert-Tessier: Unter Umständen. So ein Social Media Profil vermittelt ja auch einen Eindruck der Person. Allerdings ist Social Media weder K.O.-Kriterium noch Freifahrtschein. Bei uns entscheidet das Resümee und die Bewerbung darüber, ob ein Bewerber oder eine Bewerberin zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Und dieses Gespräch wiederum entscheidet dann, ob jemand zu uns passt und wir ihn oder sie einstellen. Ein Social Media Auftritt - egal wie gut oder schlecht - reicht für eine Entscheidung nicht aus.

kommoguntia: Wie wichtig ist Ihnen die Haltung Ihrer Mitarbeiter? Kam es schon vor, dass Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen einen Auftrag aufgrund von den eigenen Grundsätzen nicht annehmen wollten?

Dächert-Tessier: So etwas kommt immer mal wieder vor und in solchen Fällen respektieren wir diese Haltung natürlich auch. Niemand muss an einem Projekt arbeiten, dass er oder sie nicht vertreten kann. Und auch als Agentur haben wir schon Anfragen von potenziellen Kunden abgelehnt. Einige Anfragen, wie beispielsweise die Arbeit für Tabakprodukte dürfen wir auch schon aufgrund der Firmenrichtlinien unserer Muttergesellschaft nicht annehmen.

kommoguntia: Wie international arbeitet Hill+Knowlton? Wie funktioniert die internationale Zusammenarbeit? Gibt es da Kniffe, damit diese besser funktioniert?

Dächert-Tessier: Bei uns findet ein reger Austausch und eine gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern statt. Davon profitieren wir sehr. Letztendlich haben wir zwar einheitliche Richtlinien, aber manchmal gibt es schon unterschiedliche Perspektiven auf Projekte. Gerade die unterschiedliche Sichtweise und Herangehensweise ist hier oft bereichernd für die Teams und fördert die Kreativität, auch wenn sie natürlich auch herausfordernd sein kann. (lacht)

Anja Klein: Wir arbeiten sehr international. Im Arbeitsalltag haben wir täglich mit Kollegen aus anderen Ländern zu tun und es gibt auch globale Teams für globale Projekte. Unsere Junior Account Executives spüren diese internationale Zusammenarbeit von Anfang an, daher ist uns hier Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen besonders wichtig.

Holbe: Bei uns heißt es immer “ONE H+K” und das leben wir auch. Wir bieten beispielsweise regelmäßige Weiterbildungen und Trainings im Ausland an, wie z. B. die Summer School. Es wird sogar jährlich ein Scholarship für einen auf ein Jahr begrenzten Standortwechsel vergeben. Aber natürlich kann man innerhalb der Agentur auch permanent den Standort wechseln. Innerhalb von Hill+Knowlton gibt es daher viele interessante Lebensläufe. Eine Mitarbeiterin, die schon seit 20 Jahren dabei ist, hat z. B. schon sieben Mal den Standort gewechselt. Ich erinnere mich aber auch an einen ehemaligen Junior Account Executive, der für eine Woche in London gearbeitet hat und viele weitere ähnliche Beispiele.

kommoguntia: Dürfen sich Ihre Trainees eigentlich auch mal an anspruchsvolle Projekte wagen?

Dächert-Tessier: Wenn’s passt, dann passt’s. Es kommt immer auf den oder die Junior Account Executive selbst an. Bei der Arbeit mit Young Professionals ist uns der Lernaspekt natürlich am wichtigsten. Allein kann ein Einsteiger ein Projekt noch nicht betreuen und insbesondere die Bewältigung anspruchsvoller Kundenaufträge benötigt Erfahrung. Ein Team besteht daher immer aus mindestens zwei Personen. Wer Interesse zeigt, an bestimmten Projekten mitzuarbeiten, darf das jederzeit gerne tun. Wir verwehren niemandem eine Chance.

Klein: Eben. Bei unseren Young Professionals ist uns Neugier und Motivation, aber auch Mut besonders wichtig. Wenn sich jemand mit Leidenschaft und Ehrgeiz den Herausforderungen unserer Arbeit stellen möchte, sind wir begeistert. Interesse für die Projektthemen und die Branche ist da die Grundlage. Offenheit gegenüber verschiedenen Kunden braucht man zudem auch. Mit der richtigen Unterstützung kann das Projekt erfolgreich bewältigt werden. Eine große Rolle spielt dabei Feedback. Unsere Junior Account Executives bekommen von uns regelmäßig Rückmeldung und gleichzeitig möchten wir auch ihre Meinung hören.

kommoguntia: Wenn wir schon beim Thema Trainee sind: Vor fast genau einem Jahr hat Christiane Schulz mit ihrem offenen Brief im "PR-Journal" die Debatte um die Einstiegsgehälter entfacht. Wie prominent ist das Thema bei Ihnen?

Klein: Das ist ja ein Thema, um das man kaum herumkommt. Aber ich kann ganz klar sagen: Seit meinem Berufseinstieg vor sechs Jahren hat sich in Sachen Einstiegsgehalt so Einiges getan.

Dächert-Tessier: Hier bei Hill+Knowlton ist es unser Ziel, die Gehälter langfristig zu erhöhen. Man darf nicht vergessen, dass auch am Arbeitsmarkt das Prinzip von Angebot und Nachfrage herrscht. Und in der Branche allgemein steigt langsam das Gehaltsniveau. Aus diesem Grund haben auch wir erst kürzlich die Gehälter erhöht.

kommoguntia: Frau Schulz vertritt die kontroverse Meinung, dass ein niedriges Einstiegsgehalt damit zu rechtfertigen sei, dass man Berufseinsteigern erst alles beibringen müsste und sie daher de facto zu Beginn keinen Mehrwert für das Unternehmen bringen würden. Wie sehen Sie das?

Dächert-Tessier: Das sehe ich ganz anders. Die jungen Leute von heute beeindrucken mich. Sie sind über die Welt informiert und haben eine starke Persönlichkeit für ihr Alter. Tatsächlich sind viele gut auf die Arbeitswelt vorbereitet. Ich würde sogar sagen, Berufseinsteiger sind besonders wichtige Leute für ein Unternehmen, weil sie oftmals neue Impulse einbringen.

Klein: Junge Leute bringen immer neuen Wind in die Agentur. Sie sind am Puls der Zeit und bekommen Trends oft als erstes mit. Das ist ein Mehrwert, den man nicht unterschätzen sollte.

kommoguntia: Früher war PR ein klassischer Quereinsteiger-Job. Heute jedoch gibt es mehr und mehr Kommunikationsstudiengänge. Wie ist das bei Hill+Knowlton, stellen Sie noch Quereinsteiger ein?

Dächert-Tessier: Natürlich! Wir wollen Leute, die neugierig sind und Lust haben – sowohl auf viele verschiedene Themen als auch auf unterschiedliche Kunden. Wenn das gegeben ist, ist der Studiengang nebensächlich.

Klein: In unserem Team arbeiten wir oft an komplexen Themen, da sind Leute aus anderen Fachbereichen oft sehr hilfreich. Tatsächlich bewerben sich derzeit jedoch mehr Kommunikationsstudenten als Quereinsteiger. Doch das wird sich zukünftig sicher ändern. Professionals wechseln immer öfter den Job und die starren Karrierewege von früher werden immer flexibler.

kommoguntia: Wenn Studium, dann lieber ein Masterabschluss oder doch besser direkt nach dem Bachelor ins Berufsleben einsteigen. Wie wichtig finden Sie einen Masterabschluss?

Klein: Ein Master ist auf keinen Fall vergeudete Zeit. Persönlich hat mich der Master schon weitergebracht. Allerdings muss ich auch sagen, für den Beruf relevante Dinge lernt man hauptsächlich während der Arbeit und nicht im Studium.

kommoguntia: Was bringt einen beruflich wirklich weiter? Worauf sollten Berufsanfänger setzen?

Dächert-Tessier: Hier gibt es keine pauschale Antwort – das kommt auf die einzelne Person an. Oft sieht man auch erst im Nachhinein was einen wirklich weitergebracht hat. Das Studium ist natürlich wichtig. Es hilft z.B. bei der Orientierung was man später eigentlich machen möchte. Allerdings machen viele Faktoren eine Karriere aus. Das Studium ist eine Sache, aber eben nicht alles. Und nicht immer definiert ein Studium wie die spätere Berufslaufbahn aussehen wird. Gerade nach zwei bis drei Berufsjahren schaut kaum einer mehr auf den Abschluss, sondern ab da zählt nur noch was man bei den letzten Arbeitgebern geleistet hat.

kommoguntia: Gleichberechtigung ist in allen Branchen ein großes Thema und auch die PR bildet hier keine Ausnahme. Denn obwohl die Mehrheit der Branche aus Frauen besteht, sieht man in Führungsebenen hauptsächlich Männer. Wie geht Hill+Knowlton mit diesem Thema um?

Dächert-Tessier: Ein mir persönlich wichtiges Anliegen: Bei Hill+ Knowlton gibt es keine Pay Gap. Männer und Frauen verdienen bei uns das Gleiche. Wenn sie aber auf Frauen-Förderprogramme oder ähnliches anspielen, die gibt es bei uns nicht. Die braucht es bei Hill+Knowlton aber auch nicht. Frauen machen bei uns ca. 70% der Belegschaft aus. Uns ist es z. B. wichtig, dass Berufsalltag und Familie bei uns in der Agentur vereinbar sind. Bei uns arbeiten viele Mütter – sogar in Führungspositionen – die ein super Beispiel dafür sind, dass man auch mit Kindern Karriere machen kann. Gleichzeitig haben auch schon viele junge Väter bei uns ihr Recht auf Elternzeit genutzt.

Klein: Spezielle Förderprogramme sind bei uns auch tatsächlich nicht nötig. Die Arbeitsatmosphäre ist gut und Mitarbeiterförderung – unabhängig vom Geschlecht – ist Teil der Unternehmenskultur. Bei uns ist Diversität ein wichtiges und zentrales Thema.

kommoguntia: Haben Sie abschließend noch ein paar Tipps für Berufseinsteiger?

Dächert-Tessier: Man ist nur da gut, wo auch Interesse vorhanden ist. Daher rate ich jedem: Hören Sie bei der Berufswahl auf Ihren Instinkt. Wenn man wirklich für etwas brennt, dann ergibt sich der ganze Rest in der Regel von ganz allein. Interesse am Beruf ist das Wichtigste. Auch wichtig sind Fremdsprachen. Heute kommt man an Fremdsprachen nicht mehr vorbei – mindestens Englisch ist ein Muss. Was ich Ihnen außerdem empfehlen würde: Machen Sie Erfahrungen im Ausland. Das stärkt die eigene Persönlichkeit ungemein und hilft auch später im Job. Junge Leute müssen international denken und offen für andere Länder und Kulturen sein.

Klein: Nehmen Sie Herausforderungen an. Seien Sie offen und neugierig. Besonders am Anfang ist oft Mut gefragt, um gewisse Themen einfach anzugehen. Man muss einfach die eigene Angst vor Fehlern ablegen. Aber gerade als Berufsanfänger ist man mit diesen Themen nicht allein.

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