Autoren-Beiträge 7. Mail aus Manhattan: neue Aufgaben und Bewerbungstipps

von unserer USA-Korrespondentin Frauke Scheben, New York, Deussen Global Communications 

Ein Neues Jahr in New York! 2007 hat für mich mit einem angenehmen Teamwechsel begonnen, der neben neuer Verantwortung auch sehr viele Annehmlichkeiten mit sich gebracht hat. So zum Beispiel eine Corporate Credit Card, Visitenkarten und endlich mein eigenes Postfach. Ich arbeite nun ausschließlich für und mit meiner Chefin Christine Deussen und bin restlos begeistert. Sie fordert mich und fördert mich. Unter anderem bin ich sehr involviert, was unseren Umzug angeht. Wer schon jemals privat umgezogen ist, kann sich sicher denken, wie viel Arbeit ansteht, wenn ein kompletter Betrieb die Location wechselt.

Ein weiteres neues Feld für mich sind zukünftige Praktikanten. Ich suche und ich finde, und ich interviewe. Das Suchen stellt sich dank Internet als recht einfach dar. Das Finden stellt sich dank Internet als etwas schwieriger dar. Durch das globale Veröffentlichen einer offenen Stelle setzt man sich so einigem aus: der Bewerbung eines polnischen Hausmädchens, das schon immer mal Fuß fassen wollte in der Welt der PR, Bemühungen von Youngstern, die anstatt „Deussen Global Communications“ einfach „Your Company“ einsetzen und mein Favorit: die Bewerbung einer jungen Dame, die in ihrem Lebenslauf aufgeführt hat, dass sie in ihrer High School zur Homecoming Queen gewählt wurde und ebenfalls zur „best looking“, „most athletic“, „most popular“ und „best dressed“. Christine merkte an, dass unsere Beauty Queen ja sicher keinen ernsthaften Job suche. Auch Menschen, die in ihrem 28-jährigen Leben fast nichts im Lebenslauf haben, abgesehen von dem Job bei McDonald’s oder The Gap, scheiden sofort aus. Mit Humor nehme ich, dass 100% der Bewerber mich mit „Mr. Scheben“ anschreiben, und gerne lasse ich sie in dem Glauben, bis sie dann beim Vorstellungsgespräch vor mir stehen.

So wie heute. Um 15 Uhr hatte ich einen Termin mit einer jungen Dame, deren Résumé mich beeindruckt hatte. Passend wurde sie auf unserem „Scheben Screen“ begrüßt – ein Willkommens-Bildschirm, auf dem wir dank des Rats meines Vaters nun unsere Gäste begrüßen. Danielle, die junge, hübsche Bewerberin, enttäuschte mich nicht. Sie hat ein Vorstellungsgespräch geliefert, von dem ich mir wünsche, dass ich bei zukünftigen Gesprächen selber so eloquent, gefasst und pfiffig wäre. Sie hat frei gesprochen, gerne von ihren bisherigen Praktika berichtet und hat auch bei unerwarteten Fragen nicht mit einer passenden Antwort gezögert. Ihr Handschlag war fest und der Augenkontakt stetig. Und sie lacht gerne. Ich bin zuversichtlich, dass sie bei uns ein Plätzchen findet – worüber ich persönlich mich besonders freuen würde, denn es ist unglaublich viel zu tun. Zum Glück habe ich eine junge Frau, die stundenweise bei uns arbeitet und über deren Arbeitspensum ich verfügen darf. Aber es steht dennoch sehr viel Arbeit an. So feilen wir diese Woche sehr intensiv an einer Präsentation für Bacardi Global Travel Retail, unserem langjährigen Kunden. Die Deadline ist Samstag um 12 Uhr, und ich hoffe doch sehr, dass alles bis dahin im Kasten ist.

New York ist trotz Global Warming nun doch endlich so richtig kalt geworden. Sicher dauert es nun nicht mehr lange, bis der erste Schnee fällt. Und dann muss ich mich daran erinnern, dass ich mir den Schnee gewünscht habe und werde mich dazu nötigen, meine warme Wohnung zu verlassen und einen Spaziergang durch den hoffentlich weißen Central Park zu machen.

So hat es begonnen – das Jahr 2007 in Manhattan. „Mr. Scheben“ freut sich brennend auf den „Big Apple“ im Schnee, auf Umzug, Praktikanten und all das Unerwartete zwischendurch!

Zum guten Schluss ein paar kleine Tipps: Eigenlob ist in amerikanischen Bewerbungen nicht unüblich und wirkt, korrekt formuliert, eher zielstrebig. Fotos sowie Alters- und Familienangaben sind zu vermeiden – amerikanische Firmen sind „equal opportunity employers“! Bei Deussen Global Communications sind Sprachen ein absolutes Plus und ebenso, wenn jemand mal (vielleicht zum Studieren) den amerikanischen Kontinent verlassen hat. Was das Visum angeht, so sollte man sich vor dem Bewerben darum kümmern, denn Praktika werden in der Regel nicht vom Betrieb gesponsert. In meinem Fall hat mir dabei die Agentur Travelworks geholfen, die mit der amerikanischen Partnerorganisation CIEE zusammen arbeitet.

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