Das PR-Interview Interview Nr. 16: Pressesprecher spüren als Erste, wenn sich das Umfeld des Unternehmens ändert

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PRJ-Interview anlässlich des 6. Kommunikationskongresses am 10. und 11. September in Berlin mit Lars Großkurth, dem 1. Vorsitzenden (bis 10. September) des veranstaltenden Bundesverbandes deutscher Pressesprecher (BdP).

PR-Journal: Was hat der BdP seit seiner Gründung im Jahr 2003 erreicht und was hat er bisher noch nicht geschafft?

grosskurth_larsLars Großkurth: Wir wollten ein Netzwerk für Pressesprecher schaffen, das unseren Mitgliedern in ihrem beruflichen Umfeld in Bezug auf Fachwissen und Kontakte weiterhilft. Dabei sind wir schon sehr weit gekommen: Wir haben viele Publikationen erstellt und durch mehr als 90 Veranstaltungen pro Jahr - darunter zahlreiche Landestreffen und die Kommunikationskongresse - gute Plattformen für persönliche Kontakte angeboten. Etwas langsamer geht es bei den Themen voran, bei denen wir mit anderen Verbänden zusammenarbeiten. Das liegt aber in der Natur der Sache, alleine lässt sich eben schneller entscheiden. Trotzdem sind diese gemeinsamen Themen enorm wichtig. Ich bin der Auffassung, dass z.B. einer einheitlichen Aus- und Weiterbildung bei der Aufwertung unseres Berufsbildes eine Schlüsselrolle zukommt.

PR-Journal: Wie sehen Sie die Rolle des BdP im Kontext zu den anderen Kommunikationsverbänden?

Lars Großkurth: Wir sind inzwischen der größte Kommunikationsverband. Unsere trennscharfe Ausrichtung wird von unseren Mitgliedern sehr geschätzt. Aber wir stehen auch in einem sehr guten Dialog zu den anderen Verbänden, mit denen wir viele Schnittstellen teilen: Die PZOK und der deutsche Rat für Public Relations sind zwei Beispiele für gemeinsame Projekte.

PR-Journal: Hat sich das Aufgabenfeld der Pressesprecher seit Gründung des BdP verändert und mit welchem Wandel im Berufsbild rechnen Sie in der Zukunft?

Lars Großkurth: Als Pressesprecher spürt man es als einer der Ersten, wenn sich etwas im Umfeld des Unternehmens ändert. Diese Veränderungen des Umfeldes haben sich beschleunigt. Es gibt heute mehr relevante Stakeholder, die ihre Interessen artikulieren können - beispielsweise durch das Web 2.0. Das liegt auch an der veränderten Informationsgesellschaft und der Fragmentierung der Medien. Klassische Medien sind nur noch ein Aspekt unserer Arbeit, hinzugekommen sind Foren, Blogs usw. Diese Entwicklung wird weitergehen. Unternehmen müssen die Öffentlichkeit bei ihren Überlegungen stärker einbeziehen. Daraus ergeben sich auch neue Aufgaben und Chancen für die Kommunikatoren.

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