Kommentare Kerlikowskys Kommentar über...Steuersenkung als Lachnummer

kerlikowsky1Guten Tag! Ist das nicht toll, daß wir 2013 eine Steuersenkung zu erwarten haben? Sieben Milliarden Euro soll sie betragen. Allerdings könnte es passieren, dass wir dann wenig von der Steuersenkung merken; denn sie dürfte kaum die Preissteigerungen kompensieren, die nach den Vorstellungen der Europäischen Zentralbank nicht über zwei Prozent steigen sollen, gegenwärtig aber 2,7 Prozent betragen.

Allerdings könnte unser verfügbares Einkommen in zwei Jahren drastisch schrumpfen, egal ob Kanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Wolfgang Schäuble und Wirtschaftsminister Philipp Rösler uns vor der Wahl 2013 noch größere Steuersenkungen versprechen oder sogar realisieren. Die Politiker haben schliesslich längst Methoden gefunden, uns indirekt Geld abzuknöpfen, ohne dass wir das immer gleich merken. Und wenn wir es gemerkt haben, dann müssen wir es widerspruchslos hinnehmen. Die Macht geht nicht mehr vom Volke aus

Wir haben uns daran gewöhnt, eine Mineralölsteuer beim Tanken zu zahlen. Je höher die Kraftstoffpreise, desto besser für den Fiskus. Dass nicht nur für Lastwagen die Maut auf zusätzliche Strecken erweitert wird, erregt Verbraucher nicht; doch höhere Maut-Steuern machen Transporte teurer und damit Lebensmittel und andere Güter. Nun soll bald eine Maut für private Fahrzeuge eingeführt werden. Das, werden uns Politiker sagen, ist ja keine Steuer, sondern eine Abgabe für die Nutzung von Straßen. Eine Steuer ist auch nicht, dass die Bahn  an ihren Inhaber, nämlich die Bundesrepublik Deutschland, jährlich 500 Millionen Euro zahlen muss. Das wird natürlich die Fahrkarten teurer machen, auch wenn in den veröffentlichten Grundpreisen das kaum zu merken ist.

Noch nicht gemerkt haben viele Bürger, dass sie über ihre Stromrechnung nicht nur eine Steuer, sondern auch noch eine Abgabe für die Subventionierung der Erneuerbaren Energien zahlen müssen. Da die Abschaltung von Kernkraftwerken viel kosten wird, gleichzeitig viel Geld in neue Kraftwerke und Stromnetze gesteckt werden muß, dürfte der Staat viele Tricks anwenden, die das dem Bürger vernünftig erscheinen lassen.

Vergessen wir also die Wahlpropaganda mit einer läppischen Steuersenkung. Mehr Geld wird der Bürger nur in der Tasche haben können, wenn die Ausgaben des Staates gesenkt werden. Müssen Milliarden an Bauern gezahlt werden, damit sie ihre Wiesen nicht zum Ackerland machen? Müssen wir immer mehr an die EU zahlen, damit diese Subventionen nach dem Gießkannenprinzip verteilt? Müssen wir Banken über den Umweg von Finanzhilfen für unsolide regierte Länder wie Griechenland retten? Müssen wir Vorreiter in der Welt bei Erneuerbaren Energien sein, Solaranlagen, Windräder oder in der Entwicklung befindliche Elektroautos mit Milliarden Euros subventionieren? Was könnten wir Steuerzahler doch für Geld in der Tasche haben…

Ihr
Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 9. Juli 2011

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