Kommentare Kerlikowskys Kommentar über... die Fukushima-Effekte bei Deutschen und Japanern

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Guten Tag! Japaner und Deutsche sind in ihrem Denken und Handeln recht unterschiedlich. Das zeigte nicht zuletzt die schnelle, ja hektische Abschaltung deutscher Atomkraftwerke. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ganze Tross von Politikern, die populär sein wollten, folgten ihrer PR-Idee. Es schien in Hinblick auf Wahlen das Beste zu sein.

In Japan laufen trotz der Zerstörungen durch das Erdbeben im Pazifik und der Riesenwelle, die das Kernkraftwerk Fukushima zum Teil zerstörten, andere Kernkraftwerke weiter. Damit wollen Japaner, bildlich gesprochen, kein Harakiri betreiben. Sie denken - im Gegensatz zu deutschen Politikern - mehr über langfristige Konsequenzen nach, nämlich Gefahren und wie sie zu vermeiden sind. Das demonstrierte der Executive Officer, Corporate Senior Vice President und CEO Digital Products & Services von Toshiba, Masaaki Osumi, bei seinem Vortrag "digitales Wohnen und Energie" auf der IFA in Berlin.

Mit einem auf Deutsch ausgesprochenen Dank an die Deutschen für Ihre Hilfe und Spenden bei dem Tsunami-Unglück redete Osumi die Situation nicht schön, sondern sagte offen, dass die Wiederherstellung der Region drei Jahre in Anspruch nehmen wird. Überzeugend sprach er dann von dem "change of values to another". Die japanische Gesellschaft habe sich durch das Unglück verändert. Man bilde wieder eine Gesellschaft, die miteinander kommuniziert und sich wandelt. Das bedeutet für Unternehmen ebenfalls, über Veränderungen nachzudenken und entsprechend zu handeln.

Toshiba will als Konsequenz von Fukushima und den Verwüstungen durch den Tsunami "smart communities" bilden, in denen in überschaubaren Größenordnungen sparsamer mit den bisherigen Energien und Neuen Energien umgegangen wird, gleichzeitig auch die Wasserversorgung durch neue Techniken der Aufbereitung optimiert wird. Von der Weisheit der Politiker und Forderungen an sie, was in der Praxis immer Subventionen heisst, kein Wort. Die Unternehmen müssen selbst die Initiativen ergreifen, so Osumi. Dazu gehört, daß Toshiba bei seinen Produkten wie Computer, Tablets oder Smartphones den Energieverbrauch verringert. Die Gesellschaft, die Politik und auch die Unternehmen verändern sich nach dem Tsunami anscheinend gewaltig. Wie Deutschland sich verändert, ist eine unbeantwortete Frage. Hier geht es gegenwärtig nur um Wahlerfolge.

Ihr
Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 5. September 2011

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