Tipps & Lesehinweise Service compact (10) (23.KW-06)

01: Knapp jeder vierte Deutsche stuft seine Landsleute als fleißig und pflichtbewusst ein. In den europäischen Nachbarländern dominiert demgegenüber eher ein Bild, das die Deutschen als gut organisiert, akkurat und leicht pedantisch beschreibt. Als typischste aller deutschen Produkte gelten Bier und Würstchen – so Ergebnisse aus der für das Germanische Nationalmuseum Nürnberg anlässlich ihrer Sonderausstellung „Was ist deutsch?“ angefertigten GfK-Studie zum Selbstbild der Deutschen und ihrem Image bei den europäischen Nachbarn.

02: Alles über den deutschen Werbemarkt, das bietet - aktuell analysiert und mit Fakten untermauert - das neue Jahrbuch "Werbung in Deutschland 2006". Herausgeber ist der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), bei dem sich das Wissen um die ökonomische und politische Entwicklung der kommerziellen Kommunikation in Deutschland durch seine 41 Mitgliedsverbände (werbende Firmen, Medien, Agenturen) bündelt. "Werbung in Deutschland 2006", 492 Seiten; Preis: 16 € plus Versand­kosten, Studenten: 9 € (mit Studienbescheinigung); Verlag edition ZAW, Berlin.

03: 41 Prozent der Bundesbürger sagen, dass sich Deutschland allgemein betrachtet in die richtige Richtung bewegt. Im Juli des Vorjahres glaubten lediglich 29 Prozent, die Bundesrepublik sei auf einem guten Weg. 49 Prozent sind nach dem aktuellen TNS Infratest Trendletter "Wohin geht, wo steht Deutschland? Das Urteil der Bundesbürger" eher skeptisch mit der gegenwärtigen Entwicklungsrichtung der Bundesrepublik. Auch wenn die Skepsis weiterhin überwiegt, so ist die Zahl der zuversichtlichen Stimmen binnen eines knappen Jahres deutlich gestiegen. Vor allem jüngere Bundesbürger sowie Bürger mit höherem Haushaltseinkommen verspüren ein gewachsenes Vertrauen. Ein Land sieht sich im Mittelmaß: Nur 36 Prozent rechnen Deutschland zur technologischen Weltspitze.

04: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai unerwartet stark zurückgegangen. Insgesamt seinen 4,53 Millionen Menschen als erwerbslos gemeldet gewesen, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Dies seien rund 260.000 weniger als im April und etwa 350.000 weniger als im Mai vorigen Jahres. Die Quote sank von 11,5 Prozent im Vormonat auf nunmehr 10,8 Prozent.

05: Ab 2007 soll erst ab dem 21. Kilometer eine Pauschale von 30 Cent je gefahrenem Kilometer zur Arbeit angerechnet werden. Der Lohnsteuerhilfeverein Lohnsteuerhilfe Bayern übt massive Kritik an der Entscheidung. Der Verein macht deutlich: Durch die  Kürzung verlieren auch andere Werbungskosten wie zum Beispiel Gewerkschaftsbeiträge und Unfallkosten auf dem Weg zur Arbeit in vielen Fällen ihre steuerliche Wirksamkeit. Grund: Ohne Pendlerpauschale erreichen viele Arbeitnehmer nicht mehr den Pauschbetrag in Höhe von 920 Euro.

06: Bundeswirtschaftsminister Michael Glos begrüßte am 30. Mai die jüngste Einigung der Mitgliedstaaten zur EU-Dienstleistungsrichtlinie. Das Verhandlungsergebnis im Rat basiere auf einem ökonomisch und sozial ausgewogenen Kompromiss und trage wichtigen deutschen Interessen Rechnung. Unverhältnismäßige Hürden für grenzüberschreitend tätige Dienstleister müssen abgebaut werden. Auch die Dienstleistungskunden profitieren von der neuen Richtlinie durch ein verbessertes Dienstleistungsangebot und mehr Informationsmöglichkeiten.

07: Observer Argus Media führt in Deutschland neuartige Kennziffern für das Kommunikationscontrolling ein. Mit dem so genannten Observer Index steht Kommunikationsverantwortlichen ab sofort ein Key Performance Indicator (KPI) für die Medienresonanzanalyse zur Verfügung, der die Verbindung zwischen der Medienresonanz und ihrer Wahrnehmung bei den Zielgruppen schafft. Der Observer Index setzt sich aus den beiden Kennziffern Impact Score und Net Effect zusammen. Er misst die Wahrscheinlichkeit, mit der mediale Botschaften über ein Unternehmen von dessen Zielgruppen wahrgenommen und erinnert werden. Das Verfahren wird seit Jahren in den USA vom führenden Evaluationsdienstleister Delahaye angewandt.

08: Einer weltweiten Umfrage von GMI (Global Market Insite, Inc.), Anbieter von Lösungen für die Marktforschung, zufolge kann sich für die meisten der 15 internationalen und sechs nationalen Sponsoren der Einsatz von 700 Millionen Euro im Rahmen der Fußball-WM kaum ausgezahlt haben. So wurden der Online-Umfrage zufolge lediglich drei der offiziellen 15 internationalen Sponsoren von den Fans korrekt identifiziert. Am besten vermarktet hat die Fußball-WM offenbar der Sportartikelhersteller Adidas. Er wurde von 43 Prozent der Umfrageteilnehmer weltweit richtig als Sponsor genannt (Deutschland: 55 %). Allerdings sahen gleichzeitig 31 Prozent der Befragten Nike fälschlicherweise als Sponsor. Von einem nennenswerten Anteil der Befragten korrekt als Sponsoren erkannt wurden neben Adidas nur Coca-Cola (weltweit 38 %, Deutschland 47 %), Mastercard (weltweit 24 %, Deutschland 29 %) und McDonald’s (weltweit 20 %, Deutschland 44 %).

09: Informationen zu Buch-Neuerscheinungen:
- "Zu alt? Abgelehnt!" von Astrid Nourney, erschienen im Falkenberg-Verlag, Bremen beleuchtet fachlich informativ den Umgang mit Älteren in Werbung und Medien, auf dem Arbeitsmarkt und in der Freizeit. ISBN: 3-937822-53-4.
- „Führen mit Coaching – Vom Potenzial zur Spitzenleistung“ (ISBN: 3-938358-08-4) ist im Mai im BusinessVillage Verlag, Göttingen erschienen. Das Buch schlägt eine Brücke zwischen dem zunehmenden Bedürfnis nach Coaching und dem Führungsstil der Zukunft, wie er sich schon heute abzeichnet.

10: Anscheinend sind wieder einige Amateure (nur Sekretariate und Empfangsdamen?) dabei, unprofessionell Pressemeldungen online zu versenden (ob der Inhalt auch Schrott war, weiß ich nicht, denn ich habe diese unverschämten Mailübermittlungen nicht geöffnet):

  • Pressemeldung - wenigstens mit aussagekräftigem Betreff - mit einem Bild von ... zum Abdruck. Als Anhang dann ein Foto mit fünf Mb (!!!) Umfang. Wohl noch nie was von Thumbnails oder Downloadangeboten gehört und daß Mails über ein Mb von den Medien "abgeriegelt" werden - also gar nicht durchkommen.
  • Oder der aussagekräftige Betreff "Pressemitteilung" (sonst nichts!!) - und das von einer GPRA-Agentur (aus dem Verband führender PR-Agenturen).
  • Besonders Mutige lassen den Betreff gleich ganz leer. Damit können Sie wenigstens sicher sein, dass die Mail-Roboter diese Pressemails gleich als Spam einordnen und aussortieren. Also wieder nichts mit einem "Empfang" bei den Medien. Vielleicht will man das aber gar nicht. Manchen genügt es ja schon, wenn sie ihrem Auftraggeber nachweisen können, soundsoviel tausend (aktuelle?) Medienadressen "beliefert" zu haben!

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