Studien Recruiting Trends 2014: Home Office – zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Home Office ist beliebt, wird aber nur wenig genutzt. Das zeigen die „Recruiting Trends 2014“ und „Bewerbungspraxis 2014“, die das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main zusammen mit dem Karriereportal Monster veröffentlicht hat. 128 der 1.000 größten deutschen Unternehmen haben sich an der repräsentativen Umfrage beteiligt. Lesen Sie nachfolgend welche Vorbehalte gegen dem Home-Office bestehen und was die Recruiting-Trends 2014 sind.

„Unternehmen müssen heute neue Impulse geben, um Arbeitszeiten und Arbeitsumfelder attraktiver zu machen“, so Studienleiter Tim Weitzel, Professor am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Bamberg. „Wie die Studienergebnisse zeigen, wird eine flexible Arbeitszeitgestaltung von vielen Bewerbern gefordert und von den befragten Unternehmen aktuell als eine der Schlüsselherausforderungen eingestuft.“
Eine Möglichkeit ist es, Mitarbeitern zu erlauben, Arbeiten von zu Hause aus zu erledigen (Home Office). Nahezu die Hälfte der befragten Unternehmen ermöglicht die Arbeit im Heimbüro, 41,4 Prozent wollen zukünftig vermehrt entsprechende Regelungen anbieten. Auf der anderen Seite finden es 85,5 Prozent der befragten Teilnehmer gut, wenn Unternehmen Home Office-Regelungen vorsehen. Allerdings nimmt das weniger als die Hälfte (44,1 Prozent) bisher in Anspruch.

Vielfältige Vorbehalte
So denken 16,5 Prozent der Studienteilnehmer, dass sich das eigene Arbeitspensum durch die Home Office-Tätigkeit anderer erhöht. Jeder Vierte (24,9 Prozent) glaubt, in den eigenen vier Wänden mehr zu arbeiten als sonst. Darüber hinaus verbinden die Befragten mit der Heimarbeit schlechteren Informationsaustausch (für 55,6 Prozent), sinkende Produktivität im jeweiligen Team (28,6 Prozent) oder sinkende Zufriedenheit der Beteiligten insgesamt (24,2 Prozent). Weiterhin sehen mehr als sechs von zehn der befragten Unternehmen im Home Office eine große Herausforderung für die interne Zusammenarbeit. In etwa jedem zehnten Unternehmen kommt es häufig zu Beschwerden von Mitarbeitern, die befürchten, mehr Aufgaben erledigen zu müssen, als die Kollegen im Home Office.
„Das Angebot einer Home-Office-Regelung von Unternehmen allein reicht nicht aus“, so Bernd Kraft, Vice President General Manager CE bei Monster. „Arbeitgeber sind gefordert, aktiv Kommunikation zu betreiben, um das Konzept Home Office im Betriebsalltag effizient zu integrieren und die allgemeine Akzeptanz zu erhöhen. Nach unserer Erfahrung schafft das dann auch einen Mehrwert im Rahmen einer Employer-Branding-Strategie.“

Recruiting Trends 2014 im Überblick

  • Personalbedarf: Die Hälfte der deutschen Unternehmen geht in diesem Jahr von steigenden Mitarbeiterzahlen aus.
  • Besetzbarkeit: Bei der Suche nach qualifizierten Bewerbern rechnen die Unternehmen 2014 damit, dass über ein Drittel (35,8 Prozent) ihrer vakanten Stellen nur schwer besetzbar sind und rund sechs Prozent aufgrund eines Mangels an geeigneten Kandidaten unbesetzt bleiben.
  • Internet-Stellenbörse beliebtester externer Rekrutierungskanal: Mehr als sieben von zehn Stellenanzeigen werden hier veröffentlicht. Zusätzlich schreiben die Unternehmen 91,2 Prozent ihrer Vakanzen auf den eigenen Webseiten aus.
  • Internet-Stellenbörsen höchst effizient: Über ein Drittel (36,2 Prozent) der neuen Mitarbeiter wurde über Anzeigen in Online-Stellenbörsen eingestellt. Die Firmenwebseiten folgen hier mit 34,1 Prozent auf dem zweiten Platz.
  • Mobile Medien sind für Stellensuchende ein gängiges Kommunikations- und Informationsmedium. Die Unternehmen rechnen mit einem steigenden Einfluss auf den Rekrutierungsprozess in den nächsten Jahren.
  • Auftritte mobil optimieren: Rund sechs von zehn Unternehmen erachten die Ansprache von Kandidaten über Smartphone und Tablet-PC als sinnvoll, 24,3 Prozent haben ihre Karriere-Webseite mobil optimiert, jedes zehnte Unternehmen bietet Apps für die Stellensuche an.

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