Branche Serie: KI in Marketing und Unternehmenskommunikation

Teil 2: Vorteile und Herausforderungen bei der Integration von KI

Immer schneller werden lernende Algorithmen die Arbeit von Kommunikatorinnen und Kommunikatoren sowie den Umgang mit Medien verändern. Für die Unternehmenskommunikation wird die Integration von künstlicher Intelligenz viele Herausforderungen, aber auch große Vorteile mit sich bringen.

Serie: KI in Marketing und Unternehmenskommunikation

Unternehmen können durch den Einsatz von KI personalisierte Kommunikationsstrategien entwickeln. Tools ermöglichen die Analyse von Kundendaten und Verhaltensmustern, um individuell zugeschnittene Botschaften und Angebote zu erstellen. Dies erhöht die Relevanz der Kommunikation und stärkt die Kundenbindung. Auch die Effizienz wird durch die KI gesteigert, indem beispielsweise KI-gestützte Chatbots und Sprachassistenten in der Kundenkommunikation genutzt werden und häufig gestellte Fragen beantworten oder Support bieten – rund um die Uhr.

Bei der Analyse von Daten leisten KI-Tools Hilfe, etwa indem sie große Mengen an Daten in Echtzeit analysieren und wertvolle Einblicke liefern. Eine umfassende Auswertung von Kundenfeedback oder Aktivitäten in sozialen Medien lassen Unternehmen Trends erkennen und Erkenntnisse für die Marktforschung gewinnen. Sehr ressourcenintensiv war bisher die Erstellung von Content für die Kommunikation. Mit Textgeneratoren, Bildbearbeitungstools und Automatisierungsplattformen können auf Basis von Algorithmen Artikel, Produktbeschreibungen, Social-Media-Postings und vieles mehr erstellt werden. Internationale und mehrsprachige Kommunikation wird erleichtert, denn Tools kennen keine Sprachbarrieren.

Herausforderung und Risikomanagement bei der Implementierung

Neben vielen Vorteilen gilt es bei der Einführung einiges zu beachten. Dazu zählen sehr weit verbreitete Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, denn KI-Technologien erfordern Zugriff auf eine große Menge an Daten, einschließlich persönlicher Informationen der Kunden. Unternehmen sollten die Vorteile der KI-Integration ihren Kunden und Mitarbeitern ausführlich darlegen und auch mögliche kritische Auswirkungen diskutieren. Die Erstellung von Datenschutzrichtlinien sowie transparente Kommunikation gegenüber Kunden, wie und welche Daten genutzt werden und wie Unternehmen die Privatsphäre ihrer Kunden schützen, sind hier essentiell. Beachten Unternehmen das nicht, machen sie sich womöglich strafbar, auf jeden Fall verlieren sie aber das Vertrauen ihrer Kunden.

Widerstand ist bei der Einführung von KI-Systemen in der Unternehmenskommunikation oftmals an der Tagesordnung. Möglicherweise befürchten Mitarbeiter, dass ihre Jobs wegrationalisiert werden oder Kunden sind skeptisch, weil sie menschlichen Kontakt statt KI-Tools bevorzugen. Unternehmen sollten aktiv auf die Bedenken und Vorbehalte der Mitarbeiter und Kunden eingehen und transparent kommunizieren. Auch Schulungen sind eine gute Methode, um Vorbehalte abzubauen, zu sensibilisieren und Wissen zu vermitteln.

Selbstverständlich sollten Unternehmen ethische Grundsätze bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen einhalten. Sonst generiert die KI eine einseitige und damit verfälschte Kommunikation.

Monitoring und Evaluation werden in diesem Kontext immer wichtiger. Alle Tools, die eingesetzt werden, sollten kontinuierlich auf ihre Leistung überprüft werden. So werden Risiken identifiziert und beobachtet und Unternehmen können rechtzeitig reagieren, Anpassungen vornehmen und sicherstellen, dass die KI-Integration den gewünschten Nutzen bringt.

Vorteile der KI maximieren

Um die Vorteile der KI bestmöglich zu nutzen und zu optimieren, empfehlen wir, auf bewährte Methoden zu setzen. Vor der Integration ist es wichtig, klare Ziele und Erwartungen zu definieren. Welche spezifischen Vorteile möchte das Unternehmen durch die Nutzung von KI erreichen? Geht es um die Optimierung von medialem Output, die Erstellung von Personas oder um attraktive Blogbeiträge? Die KI sollte danach ausgewählt werden. Absolut entscheidend für den erfolgreichen Einsatz ist die Qualität der zugrunde liegenden Daten. Diese Datenbasis muss so gut sein, dass genaue Analysen und zielgerichtete Ergebnisse möglich sind.

So hilfreich KI in der Kommunikation sein kann – der menschliche Faktor, der unsere Kommunikation so einzigartig macht, darf dennoch nicht verloren gehen. KI-gesteuerte Interaktionen sind glaubwürdiger und erfolgreicher, wenn sie mit menschlicher Unterstützung kombiniert werden.

Am 18. Juli erscheint Teil 3 unserer Artikelserie, der sich mit “Von der Idee bis zur Umsetzung: Die ersten Schritte zum Einsatz von KI im Unternehmen” befasst. Hier beschreiben wir, welche Schritte Unternehmen einleiten können, um KI erfolgreich integrieren zu können – von der Bestandsaufnahme bis zum Change-Management.

In Teil 1 unserer Serie geht es um KI-Tools für Unternehmen.

Über die Autorinnen: Nadja Amireh und Patricia RipsNadja Amireh ist Inhaberin der Düsseldorfer Agentur Wake up Communications. Gemeinsam mit ihrem Team plant sie crossmediale Kommunikationsstrategien für Unternehmen und Marken aus dem B2B- und B2C-Bereich und setzt sie erfolgreich um. Ihre Mitarbeiterin Patricia Rips ist als Communications Consultant tätig.

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