Branche Publicis: Lobbyisten spüren wirtschaftspolitische Veränderungen

Für eine deutliche Mehrheit der Public-Affairs-Entscheider (68 Prozent) der in Deutschland tätigen Unternehmen hat der Regierungswechsel zur Großen Koalition Veränderungen in den für ihr Unternehmen wichtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gebracht. Die im Jahr 2005 in Erwartung einer schwarz-gelben Koalition geäußerten Hoffnungen auf positive Veränderungen im Sinne der Unternehmen haben sich allerdings nicht erfüllt. Dabei wurde die Kritik besonders in zentralen Bereichen wie der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik deutlich.

Zufrieden zeigten sich die Public-Affairs-Verantwortlichen jedoch mit der Schwerpunktsetzung der neuen Regierung in den Bereichen Steuer-, Wirtschafts- sowie Wissenschafts- und Technologiepolitik. Dies ergab die jährliche Umfrage der Agentur Publicis Consultants | Deutschland (GPRA) unter den Public-Affairs-Fachleuten großer, in Deutschland ansässiger Unternehmen.

Auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 spielt für die Wirtschaft eine Rolle: der Großteil der befragten Unternehmen (71 Prozent) bezieht diese in die Planung ihrer Public-Affairs-Aktivitäten mit ein. Damit kommt auch die zentrale Bedeutung der Brüsseler Gesetzgebung zum Ausdruck, die für die Mehrheit der Public-Affairs-Fachleute eine mindestens ebenso große Rolle für ihre Arbeit spielt wie die
Gesetzgebung des Bundes.

Eine gewisse Stagnation zeichnet sich im Ausbau der Public-Affairs-Arbeit in Unternehmen mit einem Sitz in Deutschland ab. Lediglich ein Viertel der befragten Unternehmen hat mehr Zeit und Geld in seine Public-Affairs-Aktivitäten investiert. 16 Prozent der Unternehmen haben ihrer Public-Affairs-Arbeit sogar weniger Ressourcen gewidmet.

Eine Zusammenfassung und ausführliche Auswertung der Public-Affairs-Umfrage 2006 steht auf der Website www.publicis-consultants.de unter Mediendienst.

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