Branche PR-Rat rügt Schleichwerbung im Fernsehen

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat wegen Schleichwerbung im Fernsehen sieben Rügen gegen beteiligte Verbände und Unternehmen ausgesprochen. Wie das Selbstkontrollorgan der PR-Branche am 12. Dezember in Bonn mitteilte, haben die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und der Bundesverband der Arzneimittelhersteller sowie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft gegen geltendes Recht und das Standesrecht der PR-Branche verstoßen.

Die Verbände hatten durch eine Zahlung von rund 173.000 Euro in der ARD-Serie "Marienhof" illegal Themen in der Sendung platziert. Mit Spielszenen in der ARD-Vorabendserie hatten der Apotheker- und der Pharma-Verband die Zuschauer an die Möglichkeit der Selbstmedikation erinnern wollen. Die Schleichwerbung in der Serie "Marienhof" war im Juni bekannt geworden. Erhalten hat das Geld die Produktionsfirma Bavaria.

Der Rat hob positiv hervor, dass sich Apotheker- und Pharmaverband in der Anhörung durch das Gremium schnell und klar von den verbotenen PR-Praktiken distanziert hätten. Anders sei dies beim Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft, der den Vorwurf der Schleichwerbung zurückweist. Der Verband soll nach internen Feststellungen der ARD im Jahre 2002 rund 208.000 Euro dafür gezahlt hatte, dass im "Marienhof" über Versicherungsfälle gesprochen wurde.

Der PR-Rat erteilte auch dem Versicherungsverband eine Rüge. Kritisiert wurde auch das Verhalten der Münchener Agenturen "Kultur+Werbung" und "H.+S. Unternehmensberatung", die die verbotenen Geschäfte mit programmintegrierter Werbung in Zusammenarbeit mit der TV-Produktionsfirma Bavaria Film abgewickelt hatten.

Seitennavigation