Branche Deutschlands erste Gerüchteklinik: Strippenzieher unter dem Seziermesser

Wirtschaftsgerüchte entmachten Bosse, lösen Kursrutsche an der Börse aus. Seit heute betreibt eine PR-Akademie eine "Klinik", die üble Fama angeblich analysieren und therapieren will. Einer ihrer Gesellschafter ist ausgerechnet Klaus Kocks - einer der berühmtesten Strippenzieher Deutschlands.
"Gelobt sei der Zweifel! Ich rate euch, begrüßt mir / Heiter und mit Achtung den / Der euer Wort wie einen schlechten Pfennig prüft!"
Das Gedicht, das mit diesen Worten beginnt, trägt den Titel: "Lob des Zweifelns". Verfasser ist Bertolt Brecht. Ein Mann betreibt seit heute ein Forschungsprojekt, ganz im Sinne des Dichters. Er will "umlaufende Wirtschaftsgerüchte analysieren und bekämpfen". Das Projekt trägt den Titel "Gerüchteklinik" - PR-technisch ein astreiner Name.

Der Mann heißt Klaus Merten, ist Gründer der PR-Akademie Com+ und dem Deutschen Rat für Public Relations (DRPR) schon länger ein Dorn im Auge. Anfang Juli sagte Merten, wer Public Relations betreibe, habe "eine Lizenz zum Täuschen". Der DRPR, dessen Richtlinien solche PR-Lügen ausdrücklich verbieten, will im Oktober darüber beraten, ob er Merten für diese Formulierung öffentlich rügt.
Den Artikel von Stefan Schultz vom 5. September in Spiegel.Online hier im Internet weiterlesen.

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