Branche Deutscher PR-Rat rügt auch Allendorf Media im Fall der verdeckten PR der Deutschen Bahn

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) schließt den Fall der verdeckten PR für die Deutsche Bahn nach eingehender Prüfung mit einer öffentliche Rüge gegen die Agentur Allendorf Media ab (Anm.d.Red.: damit ist nun die gesamte CDU-Seilschaft aus EPPA, Berlinpolis und Allendorf abgemahnt). Als Subunternehmer der EPPA wurde Allendorf Media vorgeworfen, die verdeckte Kommunikation für die Deutsche Bahn 2007 mit durchgeführt zu haben. Die Deutsche Bahn hatte im Mai 2009 zugegeben, so genannte „no-badge“-Aktivitäten in Auftrag gegeben zu haben. Diese sollten die Öffentlichkeitsarbeit für die Privatisierungspläne des Unternehmens stützen, allerdings ohne den Auftraggeber der Kommunikation zu nennen. Das Auftragsvolumen belief sich auf insgesamt 1,65 Millionen Euro.

Als letzten Fall des Gesamtfalls hat nun der Deutsche PR-Rat die ihm vorgelegten Beschwerden gegen Allendorf Media eingehend geprüft. Deutsche Bahn, EPPA und Berlinpolis sowie der Think Tank Berlinpolis wurden im gleichen Fall bereits öffentlich gerügt.

In seinem Ratsspruch verweist der DRPR auf bahnfreundliche Beiträge vermeintlicher Bürger, die Allendorf Media in Foren großer deutscher Online-Medien platziert hat. Teilweise sollen rund ein Viertel der Beiträge in den Themenforen nicht echt gewesen sein. Zudem erstellte und verbreitete Allendorf Media vorproduzierte Medienbeiträge zum Thema Bahn, die u.a. über die angeblich neutrale Plattform zukunftmobil.de des Think Tanks Berlinpolis veröffentlicht wurden – ohne Nennung des Auftraggebers. Bahnfreundliche Medienbeiträge von Personen des öffentlichen Lebens, die Klienten der Tochterfirma Allendorf Riehl waren, wurden als verdeckte PR-Maßnahmen bei der Deutschen Bahn abgerechnet. Ob die Moderatoren Barbara Eligmann und Hans Meiser davon wussten, bleibt unklar.

Jede dieser Aktivitäten stellt einen Verstoß gegen verschiedene Kodizes der Branche dar, insbesondere gegen das Transparenzgebot des DRPR zur Kontaktpflege im öffentlichen Raum. Offen bleibt, ob Geschäftsführerin Gaby Allendorf dem Geschäftsmodell der verdeckten PR entsagt hat. Sie hat an der Aufklärung des Falls nicht mitgewirkt. Die Rüge des Rates erfolgte einstimmig.

Der vollständige Ratsspruch sowie die Fallschilderung sind auf den Internetseiten des DRPR einzusehen: drpr-online.de

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