Branche In der Grauzone – Arbeiten an der Schnittstelle von Journalismus und Militär-PR

In den vergangenen Jahren haben Krisen und Kriege wiederholt zu Innovationen in der militärischen Öffentlichkeitsarbeit geführt. Bemerkenswert ist, dass diese in ähnlicher Form später auch von Unternehmen und Organisationen adaptiert wurden. Mit den Forward Media Teams hat auch der NATO-Einsatz in Afghanistan ein neues Instrument hervorgebracht, das exemplarisch für ein verändertes Kommunikationsmanagement in einer Medienlandschaft im Umbruch sein könnte. Im gleichen Maße wie – nicht nur militärische – Organisationen und Unternehmen journalistische Arbeitsweisen übernehmen, wächst aber auch der Druck auf Journalisten und andere Kommunikatoren, sich darüber klar zu werden, was das für ihre jeweilige professionelle Arbeit und Rolle bedeutet.

Nicht nur, aber auch, weil zahlreichen ökonomisch attraktiven Tätigkeiten in der Grauzone zwischen Journalismus und (Militär)-PR, ein zunehmender Legitimationsdruck durch Verfechter der jeweils „reinen Lehre“ gegenübersteht. Vielleicht ist es an der Zeit, alte Dogmen fallen zu lassen und sich darauf zu verständigen, dass beide Professionen mehr verbindet als trennt. Genau weil das so ist, sind alle Seiten gefordert, situativ für Transparenz zu sorgen. Wenn sie es nicht tun, schaffen sie systematisch Skandalisierungspotential und untergraben damit das Vertrauen, auf das sie eigentlich angewiesen sind.
Sascha Stoltenow, Waldems am 28. September in seinem Blog "Bendler-Blog" - hier online weiterlesen.

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