Medien Medien compact (8) (26.KW-2011)

01: Plangemäß hat die dpa das Geschäftsjahr 2010 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Der Fehlbetrag von knapp 5,2 Millionen Euro sei zwar nicht erfreulich, doch stehe die Agentur wirtschaftlich weiterhin auf einer sehr soliden Basis, erklärte Michael Segbers. Zum Minus in dieser Höhe hätten - neben den genannten Großprojekten - unter anderem Rückstellungen für eine Neuorganisation im Ausland, Restwertabschreibungen und das neue Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz beigetragen. Der Umsatz ging leicht um 2,7 Prozent auf 87,8 Millionen Euro zurück. Die Zahl der Mitarbeiter ist bei der dpa Deutsche Presse-Agentur um zwei Prozent auf 729 gesunken. Für 2011 sei es das erklärte Unternehmensziel, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. → dpa.de  

02: Der "Spiegel" erreicht in der aktuellen Leseranalyse Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung (LAE) 2011 die höchste Reichweite aller erhobenen Titel. Mit 26,8 Prozent und 718.000 Lesern liegt das Hamburger Nachrichtenmagazin im Wettbewerbsvergleich deutlich vorn ("Focus": 23,6 Prozent = 632.000 Leser, "Stern": 20,4 Prozent = 547.000 Leser). Unter den Tageszeitungen führt mit einer Reichweite von 11,8% erstmals die "Süddeutsche Zeitung". Danach folgt der frühere Spitzenreiter "Handelsblatt" (11,4%). Die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" erzielt in der LAE eine Reichweite von 9 Prozent (242.000 Leser) und liegt damit an erster Stelle bei den Wochen- und Sonntagszeitungen. → new-business.deAnalyseergebnisse  

03: Vorzeigejournalisten im Zwielicht: SWR-Chefreporter Thomas Leif muss nach zehn Jahren seinen Hut als Vorsitzender des Vorstands vom netzwerk recherche nehmen - weil er dem Verein mit falschen Einnahmerechnungen ungerechtfertigte Zuschüsse in Höhe von 75.000 Euro erschlichen haben soll. (...) Zum Eklat kam es am 1. Juli auf der Jahrestagung des Vereins in Hamburg, dem inzwischen über 500 Journalisten angehören und den Leif selbst gegründet hatte: Bei Prüfungen zur Vorbereitung einer Stiftungsgründung hatten Vorstandsmitglieder Unstimmigkeiten bei den Einnahme-Ausgaben-Abrechnungen festgestellt. → turi2.de netzwerk recherche: Gelder von der Großindustrieinterpool.tv

04: Fachmedienverlage sind Brückenbauer: Über Länder-, Branchen- und Mediengrenzen hinweg schaffen sie Netzwerke für den Wissensaustausch, für Forschung und Bildung. Dabei bewegen sie Märkte und Menschen. Welche Ideen, Geschäftsmodelle und Strategien Fachmedienhäuser dazu entwickeln, dokumentiert das Jahrbuch "Fachmedien bewegen" der Deutschen Fachpresse. Das Jahrbuch kann im Frankfurter Büro der Deutschen Fachpresse bestellt werden. Das Jahrbuch ist Rückblick, Ausblick und aktuelles Nachschlagewerk zugleich, es spiegelt die Trends und die Themenvielfalt der Fachmedienbranche wider. → deutsche-fachpresse.de

05: Dem "Innfloh" aus Bayern gelingt der Hattrick: Die Schülerzeitung des Ruperti-Gymnasiums in Mühldorf am Inn ist Gesamtsieger des "Spiegel"-Schülerzeitungswettbewerbs 2011 - zum dritten Mal in Folge wurde der Gesamtsieg errungen. Es ist vollbracht - auch wenn es die sympathischen Dauergewinner von "Innfloh" selbst nicht glauben wollten: Schon wieder haben sie gewonnen, schon wieder geht der Preis für die beste Schülerzeitung des Jahres in die Redaktion vom Ruperti-Gymnasium Mühldorf am Inn. In den 15 Jahren "Spiegel"-Schülerzeitungswettbewerb hat das zuvor noch keine Zeitung geschafft. → spiegel.de  

06: Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hat so genannte "Move-Splits" bei RTL und Sat.1 beanstandet, weil das Gebot der Trennung von Werbung und Programm nicht eingehalten wurde. In den beanstandeten Fällen war die Werbung optisch nicht klar genug vom Programm getrennt und nicht ausreichend gekennzeichnet. Als "Move-Splits" bezeichnen Veranstalter Werbeeinblendungen an einer beliebigen Stelle des Bildschirms, auf die die Kamera dann zoomt, bis die Werbung Bildschirm füllend zu sehen ist. "Move-Splits" sind als Varianten von Split-Screen-Werbung grundsätzlich zulässig. → die-medienanstalten.de 

07: Im Gesamtpublikum musste RTL im Juni Federn lassen: Mit 12,5 Prozent Marktanteil geht es hier 2,4 Punkte abwärts. Damit kann zum ersten Mal seit Beginn des Jahres wieder die ARD die Spitzenposition übernehmen. Hier macht sich bereits der WM-Effekt bemerkbar: Die ersten beiden Auftritte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft haben dem Ersten jeweils neue Rekordmarktanteile beschert. Der große Gewinner im Gesamtpublikum ist allerdings das ZDF: Der Marktanteil des Zweiten erholt sich nach dem äußerst schwachen Vormonat um 0,7 Prozentpunkte auf zwölf Prozent. → horizont.net  

08: Stuttgart 21, die Bahn und die Demonstranten. Seit fast einem Jahr beschäftigen sich die Medien intensiv mit dem Streit um diesen Bahnhof. Welcher Seite dabei bundesweit die Sympathien zufliegen, liegt aber immer auch an der jeweiligen Berichterstattung. Anfangs hatte die Bahn die Deutungshoheit. Dann waren es die Demonstranten. Und nun, nach der von Heiner Geißler verordneten Ruhepause, ist derzeit wieder die Bahn obenauf, weil die Journalisten eben auch begeistert auf jeden Zug aufspringen. NDR-Medienmagazin Zapp über die Medien und den Stresstest

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