Medien Medien compact (9) (27.+28.KW-2011)

01: IVW: Drei Viertel der Zeitschriften verlieren. Die Auflagenpfeile der deutschen Publikumszeitschriften zeigen weiter nach unten. Wie die Vorab-IVW-Zahlen des zweiten Quartals zeigen, verloren rund drei Viertel der ausgewiesenen Titel Käufer. Von den 423 im VDZ-Auflagendienst enthaltenen Zeitschriften konnten nur 108 zulegen, 305 verloren, zehn sind neu dabei. Massive Verluste gab es u.a. bei Computer Bild Spiele (-36,2%) und OK! (-26,0%), zu den Gewinnern gehören u.a. die "LandLust" und "TV Digital". Um 123.222 Käufer verbesserte sich die "LandLust" gegenüber dem zweiten Quartal 2010 - und steuert mit inzwischen 828.652 verkauften Exemplaren allmählich auch auf die Millionen-Marke zu. Springers Programmie TV Digital gewann 84.081 Abnehmer hinzu. (...) Zu den großen Verlierern gehören auf der anderen Seite u.a. drei Zeitschriften aus der "Bild"-Welt: Bild am Sonntag, Computer Bild und Computer Bild Spiele finden sich auf den Rängen 2 bis 4 des Absteiger-Rankings.  → meedia.de  

02: Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat TNS Infratest zum zweiten Mal mit der Durchführung einer repräsentativen Studie zur Ermittlung der Relevanz der Medien für die Meinungsbildung beauftragt. Eine zentrale Feststellung der Untersuchung ist, dass aus den "informierenden" Tagesreichweiten und der empfundenen Wichtigkeit der Medien ein "Meinungsbildungsgewicht" ermittelt werden kann. Demnach kommt dem Fernsehen mit einem Anteil von rund 40 Prozent nach wie vor das größte Gewicht für die Information und Meinungsbildung der Mediennutzer zu. Das Internet hat gegenüber der Vorgängerstudie 2009 mit einem Zuwachs von 13 auf 17 % deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Tageszeitungen mussten mit einem Rückgang um vier Prozentpunkte auf nur mehr 22 Prozent einen Bedeutungsverlust hinnehmen.

03: Die Bibel der Deutschlehrer wird im Internet verschenkt: Der Rechtschreib-Duden lässt sich nun auch online durchsuchen. Das kostenlose Angebot ist praktischer als das dicke Nachschlagewerk - ein Geschäft will der Verlag trotzdem machen. Wie hätten Sie Ihren Duden denn gerne? Als iPhone-App für 19,99 Euro? Als CD-Rom für den Computer für 19,95 Euro? Als gebundene Ausgabe für 21,95 Euro? Oder lieber kostenlos im Internet? Genau, denn das bekannteste Nachschlagewerk für die deutsche Rechtschreibung gibt es nun auch im Internet, ohne Registrierzwang und Bezahlschranke.  → spiegel.de  

04: Der Bruttowerbemarkt in Deutschland ist laut Nielsen im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um plus 4,6 Prozent bzw. 533 Millionen Euro auf insgesamt 12,1 Milliarden Euro gewachsen. Nachdem der Bruttowerbemarkt bereits im ersten Quartal ein Plus von 4,5 Prozent verzeichnete, schloss das zweite Quartal mit einem Plus von 4,7 Prozent noch eine Nuance besser ab. Ein erfreuliches Stimmungsbild im Werbemarkt zeigt die Unternehmenswerbung, für die der Bruttowerbedruck im ersten Halbjahr 2011 mit plus 104 Millionen Euro auf 338 Millionen Euro absolut gesehen am stärksten gesteigert wurde. → nielsen.com  

05: Zeitungsredaktionen werden dramatisch verkleinert oder aufgegeben als Folge ständig rückläufiger Auflagen der verkauften Tageszeitungen. Davon sind auch in erheblichem Maße die regionalen Zeitungen betroffen, die 70 Prozent der Gesamtauflage der deutschen Tageszeitungen repräsentieren. Die Ursachen dafür liegen zum einen im Konkurrenzdruck durch das Internet, zum anderen auch in der sich wandelnden Demographie. So wohnt der typische Zeitungsleser in einem Zwei- oder Mehrpersonenhaushalt, wohnt nicht in einer Metropole und wechselt seinen Wohnort nur selten. Dem gegenüber setzt sich der Trend zu Single-Haushalten in wachsenden Großstädten bei sinkender Bevölkerungszahl fort. → market-consulting.eu

06: Erstes Ergebnis der Eckdaten der ma 2011 Radio II: Die Radionutzung in Deutschland bleibt über alle Zielgruppen hinweg stabil. Wie bereits in der letzten Berichterstattung (ma 2011 Radio I) liegt die Tagesreichweite in der aktuellen Erhebung unverändert bei 79,3 Prozent. Die Hördauer bleibt mit 199 Minuten ebenso konstant, wie die Verweildauer (also die Hördauer derjenigen, die Radio hören). Basis dieser Zahlen ist jeweils die deutschsprachige Bevölkerung ab zehn Jahren (Montag bis Freitag).  → agma-mmc.de  

07: Eine gemeinsame Studie von gfu und ZVEI hat festgestellt: Gut 50 Prozent der Befragten plant innerhalb der nächsten fünf Jahre den Kauf eines Fernsehers der neuen Generation, der viel mehr kann als herkömmliche TV-Geräte. Bereits für 2011 erwartet die Branche, dass mit fünf Millionen gut die Hälfte aller verkauften Fernseher neue, zusätzliche Dienste auf den Bildschirm bringen können. Die Voraussetzungen zur Nutzung der zusätzlichen Dienste und Inhalte sind gut: Die Mehrheit der deutschen Haushalte ist an das Breitbandnetz angeschlossen. 74,5 Prozent der Befragten haben einen schnellen Internetanschluss, der ihnen das Abrufen der angebotenen Dienste ermöglicht. → zvei.org    

08: Corporate Publishing gehört zu den expansivsten Bereichen der Kommunikationsbranche. Immer mehr Verlage wie jüngst der vorwärts Verlag und Ehapa, aber auch der Zeit Verlag entdecken Corporate Publishing als strategisches Geschäftsfeld. Seit Anfang dieses Jahres führt CP Monitor ein exklusives, dynamisches Kreativ-Ranking. (...) Nach den ersten sechs Monaten konnten sich G+J Corporate Editors, Burda Creative Group/BurdaYukom, KircherBurkhardt, Hoffmann und Campe Corporate Publishing und grasundsterne auf den Rängen eins bis fünf platzieren. → cp-monitor.de  

09: Da werden sich die Verlage freuen: Laut Institut für Demoskopie Allensbach nutzen wieder mehr Leute Print-Medien. Die AWA 2011 verzeichnet ein Plus von 0,7% bei den Gesamtkontakten mit den 243 untersuchten Zeitschriften. In den Jahren 2007 bis 2010 hatte es jeweils einen Rückgang gegeben. Die Zahlen überraschen insofern, als die Auflagenzahlen tendenziell weiter rückläufig sind. Laut AWA verloren aber nur 64 der 243 Titel Leser. Größter Gewinner ist diesmal die BamS, Verlierer Reader's Digest. → meedia.de  

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