Medien Medien compact (3) (33.+34.KW-2011)

01:  Die Euro-Krise und die Angst vor der Rezession lassen Börsen und Märkte erzittern - nur eine Branche profitiert gerade in Krisenzeiten von der Angst: der Goldhandel. Derzeit erzielen die Händler des Edelmetalls Rekordgewinne und nach den Finanzjournalisten stimmen nun auch die Massenmedien in den Chor derer ein, die Gold als sicher und gewinnbringend beschwören. Die Bild-Zeitung zum Beispiel schürt die Sehnsucht nach sicheren Werten und scheinbar krisenfesten Vermögensanlagen mit einer Gold-Verlosung, während Experten im Focus von hohen Renditen schwärmen. NDR-Medienmagazin ZAPP über Gold: Riskante Anlagetipps von Journalisten  

02: Der NDR löst eine seiner kleinsten Abteilungen auf. Das Medienmagazin "Zapp" und die Satiresendung "extra 3" , die bisher innerhalb der NDR-Hauptabteilung Zeitgeschehen selbstständig waren, werden auseinandergerissen. "Zapp" wird der Abteilung Innenpolitik, "extra 3" dem Chef vom Dienst Zeitgeschehen zugeschlagen. Das hat auch personelle Konsequenzen: Der Abteilungsleiter von Medienmagazin und Satiresendung, Steffen Eßbach, wird Redaktionsleiter von "Zapp". Dessen bisherige Redaktionsleiterin, Julia Stein, ist im Mutterschutz. Eßbach gilt nicht jedem im Sender als Idealbesetzung für die "Zapp"-Leitung. Er sei mit externen Medien nur mäßig vernetzt und bisher kaum durch Konfliktfreude aufgefallen, heißt es. "Zapp" ist dafür bekannt, inner- und außerhalb der ARD mit seinen Beiträgen anzuecken. → abendblatt.de

03: In der Affäre um Fördergelder für den Journalistenclub "Netzwerk Recherche" sorgt ein Bericht von Wirtschaftsprüfern und Juristen jetzt für Klarheit. Das knapp 30-seitige Papier, das der Verein jetzt veröffentlicht hat, legt den Verdacht nahe, der frühere Vorsitzende Thomas Leif habe mehrfach falsche Abrechnungen eingereicht, um an Fördergelder der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) zu kommen. Die BPB hatte die Jahrestagungen des Netzwerks, das kritisch-investigativen Journalismus fördert, mit bis zu 20.000 Euro pro Jahr unterstützt, um Verluste auszugleichen – die es wohl gar nicht gab. Laut Bericht wurden Teilnehmerbeiträge für die Tagungen 2007 bis 2010 um gut 33.000 Euro zu niedrig angegeben. Spenden und Zuschüsse wurden offenbar falsch zugeordnet. → spiegel.de  

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