Medien Fifa-Restriktionen behindern freie Berichte von der Fussball-WM

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland steht im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung des BDZV Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger am 23. Februar in Berlin. Wer hat eigentlich welche Rechte? Wie darf beispielsweise das WM-Logo verwendet werden? Was ist mit den anderen WM-Marken? Was wird zur FIFA-WM 2006 an offiziellen Printprodukten produziert? Was müssen Veranstalter von Großleinwand-Events in den Innenstädten beachten?

Dies sind nur einige der Fragen, die Chefredakteuren, Sportredaktionen und den Managern im Anzeigen- und Vertriebsmarketing der Zei­tungsverlage unter den Nägeln brennen. So beklagte Weltverband der Zeitungen WAN die starken Restriktionen, die die FIFA bei der Berichterstattung vorgibt. So würden in den Akkreditierungsregeln für Journalisten etwa vorgeschrieben, wann und wie viele Fotos von Online-Medien veröffentlicht werden dürfen. Außerdem gibt es klare Vorschriften für die Gestaltung der Fotos in den Printmedien.

Die Verleger kritisieren vor allem, dass etliche Spiele für den späten Abend angesetzt sind und in vielen Verlagshäusern bereits vor Spielende mit dem Andruck der Zeitungen begonnen werden müsse. Auch die Online-Berichterstattung werde durch die Fifa behindert, weil verfügt wurde, dass online nur zeitverzögert und in begrenztem Umfang berichtet werden dürfe.

Die Exklusiv-Rechte der 21 WM-Sponsoren werden weltweit geschützt. Im Vorfeld der WM 2006 ging der Weltverband FIFA bisher weltweit gegen rund 420 Rechteverletzungen vor. Vor dem Landgericht in Hamburg strengte er z.B. alleine 23 Verfahren an, vier sind noch anhängig. Die Urteile fielen meist Fifa-freundlich aus. Für die Herren des Fußballs geht es um Begriffe wie "WM 2006", "Fußball WM Deutschland", "World Cup 2006" oder "Fußball Hamburg 2006". Diese Formulierungen sollen den Fifa-Sponsoren für ihre Werbebotschaften vorbehalten bleiben.

Der Kampf geht jetzt mit größerer Schärfe weiter, teilweise aber schießt die Fifa weit übers Tor hinaus. Journalisten mußten z.B. beim Confed-Cup 2005 in Deutschland  im Stadionbereich die Herstellernamen ihres Laptops oder Mikrofone verbergen, in den Bannmeilen um die Arenen (ein Kilometer) wurden an Geldautomaten die Aufdrucke der Kreditinstitute überdeckt.

Seitennavigation