Medien Streit um PR des Familienministeriums

Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" hat das Bundesfamilienministerium sendefertige Hörfunkberichte und gelayoutete Zeitungsartikel zum neu eingeführten Elterngeld über eine Agentur im redaktionellen Teil von Hörfunksendern und Zeitungen platziert. Aufgrund der Recherchen will die Landesmedienanstalt NRW die Hörfunkbeiträge des Bundesfamilienministeriums überprüfen.

Der DJV-Vorsitzende Michael Konken bewertet die Beiträge gegenüber "Report Mainz" als Propaganda: “Das ist Propaganda in bester Form. Es kann einfach nicht sein, dass Steuergelder für derartige Zwecke eingesetzt werden, um Menschen zu manipulieren.“

Produziert wurden die Berichte von der Stuttgarter Hörfunkwerbefirma Schlenker public relations mit Kommentartext, Original-Tönen von Betroffenen und einem Statement der Ministerin. Nach Angaben der Agentur wurden diese Beiträge über 300 mal ausgestrahlt und erreichten 55 Millionen Hörer.

Nicht nur im Hörfunk auch in der Presse hat die Agentur A & B One, Berlin komplett ausgearbeitete PR-Texte für das Familienministerium platziert. Von der Überschrift über das Layout bis hin zum Bild stammen diese Berichte aus der Agentur.

Sowohl die Agenturen als auch das Ministerium verteidigten ihr Vorgehen gegenüber "Report Mainz". In einer schriftlichen Stellungnahme des Bundesfamilienministeriums heißt es: „Ob und wie die Redaktionen von diesen Angeboten im einzelnen Gebrauch machen, liegt ausschließlich in der Hoheit der Redaktionen selbst.“

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