Medien Medien compact (10) (27.+28.KW-09)

01: Die Krise wird den Journalismus und die Unternehmenskommunikation auch nachhaltig und langfristig verändern. Das glauben rund 80 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von HWP Communications (HWP), München.  Die Agentur befragte ihre wichtigsten Pressekontakte zum Einfluss der Wirtschaftskrise auf Journalismus und Unternehmenskommunikation. Für  83 Prozent der Befragten verändert die Wirtschaftskrise schon heute Arbeitsweise und Arbeitsalltag von Journalisten. Kleinere Teams, höhere Arbeitsbelastung und die zunehmende Verzahnung von Werbung und PR erschweren die Arbeit der Journalisten. Vor diesem Hintergrund ist fast die Hälfte der Teilnehmer auch davon überzeugt, dass die momentane Krise die Entwicklung von Online-PR und Social Media beschleunigt. An der Umfrage nahmen rund 60 Journalisten der IT- und Telekommunikationsmedien teil.

02: Internationale Verlage unterzeichnen "Hamburger Erklärung zum Schutz des geistigen Eigentums": Bereits 166 europäische Verlage haben sich der "Hamburger Erklärung" angeschlossen. Der europäische Verlegerrat (European Publishers Council, EPC), hat der EU-Kommission die "Hamburger Erklärung zum Schutz des geistigen Eigentums" überreicht. Stellvertretend für die Kommission nahmen die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding, und der EU-Kommissar für den Binnenmarkt und Dienstleistungen, Charlie McCreevy, das Dokument entgegen.

03: Die GfK Panel Services hat im Januar ihr Haushaltspanel in Deutschland von 20.000 auf 30.000 Haushalte aufgestockt. Seit dem Berichtsmonat April sind die Haushaltsdaten der Gesamtstichprobe in der GfK-Berichterstattung enthalten. Zudem baute die GfK auch den so genannten Single-Source-Ansatz von 7.000 auf 15.000 Haushalte aus. Diese Haushalte erfassen nicht nur ihre Einkäufe, sondern lassen sich auch dabei beobachten, wie sie das Internet und andere Medien nutzen. Hierdurch können detaillierte Analysen über die Wirkung von Werbung erstellt werden. Insgesamt berichten täglich mehr als 200.000 Haushalte aus 26 europäischen Ländern über Ihre Einkäufe von Verbrauchs- und Gebrauchsgütern an die GfK.

04: Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise haben den deutschen Zeitungsmarkt erreicht.  In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres ist das Anzeigenvolumen (nicht Umsätze) der Zeitungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwölf Prozent zurückgegangen. Aufgrund der Situation im Arbeitsmarkt seien die Stellenanzeigen stark rückläufig (-41,1 Prozent), so Wolff. Rückgänge gab es auch im Bereich Immobilien (-18,2), Autorubriken (-17,6) und Markenartikel (-23,1). Bei den so genannten Großformen des Handels (+7,6, u.a. Lebensmitteldiscounter) und bei den Familienanzeigen (+1,2) gab es ein positives Ergebnis. Anders als in den Vorjahren trifft das Minus im Anzeigengeschäft die Zeitungen in Westdeutschland (-12,4 Prozent) fast ebenso hart wie Verlage in Ostdeutschland (-13,9).

05: (N)Onliner Atlas 2009: Internetnutzung entwickelt sich weiter dynamisch – fast 70 Prozent sind online. Der Onliner-Anteil ist in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 69,1 Prozent deutlich gestiegen und weist damit die zweithöchste Steigerungsrate der letzten sechs Jahre auf. Gleichzeitig ist der Offliner-Anteil um 3,3 Prozentpunkte auf 26,6 Prozent gesunken. Mit 4,3 Prozent wollen 0,6 Prozent weniger Nutzungsplaner als im Vorjahr in den nächsten zwölf Monaten das Internet neu für sich entdecken. Das sind zentrale Ergebnisse des (N)Onliner Atlas 2009, einer Studie der Initiative D21, die bereits zum neunten Mal von TNS Infratest durchgeführt wurde. initiatived21.de

06: Einen umfassenden Rückblick auf den DMMK 2009 (Deutscher Multimedia Kongress) bietet das aktualisierte DMMK-Miki. Zahlreiche Momentaufnahmen des Kongresses sowie die Integration der Live-Stream-Aufzeichnungen bereichern nun das interaktive Hochglanz-Magazin zum Branchen-Event. Das neuartige Format bietet einen kompakten multimedialen Überblick über das Kongressgeschehen. Auch im WebTV-Format ist der DMMK 2009 ausführlich dokumentiert. Einen Rückblick auf den Kongress sowie aufschlussreiche Interviews, u.a.  mit den Keynote-Speakern Clay Shirky und Amir Kassaei, bietet der Kongress-Channel bei sevenload oder auf der DMMK-Webseite.

07: Der deutsche Online-Werbemarkt wächst in der Krise unvermindert weiter. Die Umsätze mit klassischer Internetwerbung kletterten im ersten Halbjahr 2009 auf 702 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008. Das teilte der Hightech-Verband BITKOM heute auf Grundlage einer exklusiven Untersuchung des Marktforschungsinstituts Thomson Media Control mit. „Die Online-Werbung hat im zweiten Quartal weiter an Fahrt gewonnen. Damit setzt sich der strukturelle Wandel fort: Werbebudgets werden verschoben, Online-Werbung gewinnt Marktanteile“, sagte BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. „Das Internet wird für die werbetreibende Wirtschaft immer wichtiger. bitkom.org

08: TV-Quoten im Juni im Gesamtpublikum: Insgesamt sieht die Situation für Das Erste und das ZDF nicht ganz so dramatisch aus wie im jungen Publikum. Ein klares Indiz dafür, dass der Fernsehkonsum zwischen Jung und Alt weiter auseinander driftet. So führen ZDF und Das Erste den Juni-Markt mit 12,5% und 12,4% an. Das ZDF verbesserte sich dabei um 0,7 Zähler, Das Erste verlor nur leicht, nämlich 0,1 Punkte. Da RTL 0,8 Prozentpunkte einbüßte und Sat.1 0,5, vergrößerte sich der Vorsprung von ARD und ZDF sogar noch. Auch hier heißen die Gewinner des Monats Vox, RTL II und kabel eins, die sich um 0,4, 0,2 und 0,3 Marktanteilspunkte verbesserten, mit 5,5%, 4,3% und 4,3% aber keine neuen Rekorde aufstellten. meedia.de

09: Twitter - Konzerne hadern mit Fake-Accounts, Microblogging-Dienst sperrt betrügerische User-Profile. Mit gefälschten Profilen haben sich User im Web 2.0 schon so manchen Spaß erlaubt. Dabei verbreiten sie im Namen berühmter Persönlichkeiten oder großer Konzerne Nachrichten, um vor breiter Audienz Gehör zu finden. Nachdem etwa die Social Community Facebook Maßnahmen gegen derartige Fake-Accounts ergriffen hat und sogar User mit ungewöhnlichen Namen sperrt, orten betroffene Unternehmen immer häufiger Image- und wirtschaftliche Schäden in den Kurznachrichten von Nutzern des Microblogging-Dienstes Twitter. persoenlich.com

10: NDR-Medienmagazin ZAPP - Krümmel: Informieren, bagatellisieren? Es gibt ein paar Bereiche, da sollte man einfach ehrlich und offen sprechen. Ob nun das Beichten eines Seitensprungs dazu gehört, sei jedem selbst überlassen - unzweifelhaft aber fällt das Thema Reaktorsicherheit in diesen Bereich. Spätestens seit Tschernobyl weiß man, Ungereimtheiten in Atomkraftwerken - und da gehört im Prinzip schon jede verdrehte Schraube dazu - gehören sofort kommuniziert. Jetzt hatten die Betreiber des Kraftwerks Krümmel wahrhaft genug Gelegenheit das Vermelden eines Pannenfalls zu üben, schließlich gab es seit Inbetriebnahme über 300 Vorfälle. Und trotzdem ist es ihnen gelungen, auch dieses mal wieder ein Kommunikationsdesaster anzurichten. Zapp zeigt, wie das passieren konnte. Transcript + Video

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