Medien Achelis protestiert gegen ZDF-Satire-Sendung - ZDF-Bellut antwortet

Thomas Achelis, München brachte am 14. April nach der ZDF-Sendung "Neues aus der Anstalt" vom Vortage sein tiefstes Entsetzen zum Ausdruck: Die Art und Weise, wie Urban Priol den beim tragischen Flugzeugunglück ums Leben gekommenen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski verrissen hat, war nicht nur geschmacklos, sondern dem Ansehen Deutschlands in höchstem Maße abträglich.

Schlimm sei aber auch der Wunsch, dass es in einem ähnlichen Fall bei uns nicht den stellvertretenden Außenminister (wie in Polen), sondern den amtierenden treffen solle. Und wenn eine solch hochrangige Delegation mit Bundespräsident und Bankern ums Leben gekommen sei, würden die Leute "Zugabe" rufen.

"Hier ist Urban Priol dramatisch über das Ziel hinausgeschossen. Er hat dem ZDF, aber auch Deutschland gegenüber seinen Partnern im Ausland großen Schaden zugefügt. So etwas ist auch nicht mit der Meinungsfreiheit des Journalisten oder der Kabarettisten gedeckt."

Am 21. April schrieb Thomas Bellut (als Zuständiger/für seinen Chefredakteur) und erklärte: Die Äußerungen des Kabarettisten entsprechen nicht meinem persönlichen Empfinden bei einem solch tragischen Ereignis. Zu keiner Zeit war es Ansinnen des ZDF, die Gefühle der zuschauer oder die des polnischen Volkes zu verletzen.

Allerdings: es handele sich um eine Live-Lendung, die klar als Satire ausgewiesen sei. Bellut hat mit der zuständigen Redaktion und Priol den Sachverhalt diskutiert. Priol bezeichnete seine Äußerungen als "satirische Überhöhung, um zu zeigen, wie es bei uns wohl bei einer ähnlichen Tragödie aussehen würde. Er wollte zudem die übliche politische Heuchelei bloßstellen."

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