Das PR-Interview PR-Interview Nr. 94. Uwe Kohrs: Den Mehrwert von Agenturqualität und professioneller Beratung verdeutlichen

„Das PR-Interview im PRJ“ wird realisiert von k1 gesellschaft für kommunikation, Köln

Kohrs-uwe-2013Interview mit Uwe Kohrs (58) (Foto) zu seinem Selbstverständnis und seinen Zielen als neuer GPRA-Präsident.

PR-Journal: Was sind Ihre persönlichen Ziele für die kommenden Jahre?

Uwe Kohrs: Natürlich zuerst einmal das impact-Team weiter auszubauen und spannende Talente zu uns zu holen, die mich fordern und die mit Leidenschaft unseren Beruf ausüben wollen. Dann den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in der GPRA zu intensivieren und daran mitzuwirken, dass die GPRA als Interessensvertretung der Agenturdienstleister in Deutschland die Aufmerksamkeit am Markt bekommt, die sie verdient. Und schließlich meine alte Band zu reaktivieren und mehr Zeit im Proberaum zu verbringen.

PR-Journal: Was wollen Sie tun, um die GPRA bei potenziellen Auftraggebern stärker in den Fokus zu rücken und als Gütesiegel bekannter zu machen?

Uwe Kohrs: Es gilt, den Mehrwert von Agenturqualität und professioneller Beratung zu verdeutlichen. Dazu müssen wir uns einmischen und relevante Themen besetzen. Mit dem Vertrauensindex haben wir angefangen, diesen Weg zu gehen. Wir haben jetzt unsere Geschäftsstelle verstärkt und die personellen Ressourcen ausgebaut, um die Präsenz der GPRA in und außerhalb der Branche deutlich auszuweiten.

PR-Journal: Sie bemängeln ein extremes Qualitätsgefälle in der Branche und beobachten immer häufiger „Zweifelhaftes“. Was genau ist Ihnen da aufgefallen?

Uwe Kohrs: PR ist als Disziplin in der Kommunikation ja mittlerweile anerkannt und gesetzt. Das ist schon mal positiv, aber jetzt behaupten plötzlich alle, sie können das auch. Als Folge beobachten wir eine Flut von E-Mail-Aussendungen, die sich über Redaktionen ergießt, Freelancer, die Journalistenkontakte für namhafte Brands makeln, Veröffentlichungsgarantien, gekaufte Beiträge, Gefälligkeitskonzepte, schlechte sowie falsche Beratung und Preisdumping.

PR-Journal: Sie haben angekündigt, den Verband für Mitglieder aus anderen Kommunikationsdisziplinen öffnen zu wollen. Wen haben Sie dabei im Sinn?

Uwe Kohrs: Zuerst einmal alle Agenturen, die sich über inhaltliche Arbeit definieren – dazu gehören sicherlich einmal die Social Media- und Online-Agenturen – aber ich glaube, hier wird sich in den nächsten Jahren noch einiges verändern, und der Agenturmarkt sich weiter ausdifferenzieren. Das Bindeglied bleibt Content, den ja mittlerweile auch Werber und Marketer entdecken und eine Diskussion über Content-Marketing angestoßen haben. Es geht halt ohne Inhalte nichts – diesen Grundsatz berücksichtigt die PR bereits seit Jahrzehnten. Deshalb sind Agenturen, die aus der PR kommen prädestiniert für ganzheitliche, inhaltlich getragene Kampagnenansätze.  

Uwe Kohrs ist Geschäftsführer Gesellschafter der impact Agentur für Kommunikation GmbH, Frankfurt am Main, und seit Ende April Präsident der GPRA, Berlin (www.gpra.de)

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