Kommentare Kerlikowskys Kommentar ... über Prognosen + Hoffnungen

Guten Tag! Eigentlich müßte sich fast das ganze deutsche Volk bei unserem Kanzler Gerhard Schröder entschuldigen. Es zeigt sich unpatriotisch – und ich muß mir das auch vorwerfen. 26 Prozent der Bevölkerung gehen nämlich mit Skepsis ins neue Jahr und 26 Prozent sogar mit Befürchtungen. 52 Prozent outen sich also als unpatriotische Pessimisten. 10 Prozent haben lieber keine Meinung.  Nur 38 Prozent haben Hoffnungen fürs neue Jahr, genauso viel wie im Vorjahr. Im Jahr 2000 waren noch 56 Prozent mit Hoffnungen ins neue Jahr gegangen (Institut für Demoskopie, Allensbach 24.426.11).

Das aktuelle Allensbacher Neujahrs-Stimmungsbarometer steht also ganz auf Stagnation, interpretiert das Institut selbst die Zahlen. Es entspricht  ziemlich genau der Erfahrung der letzten Jahre, in denen fast alle Kurzfristprognosen auf Wirtschaftswachstum und Konjunkturerholung immer wieder zurückgenommen werden mußten.

Wirtschaftsminister Wolfgang Clement profiliert sich allerdings weiter als Optimist. Haben auch die von seinem Ministerium bezahlten sechs Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen für das Wachstum für 2005 auf 0,8 bis 1,2 Prozent zurückgenommen, so bleibt Clement bei der Zahl von 1,7 Prozent.

Um patriotisch zu handeln, habe ich zum Jahreswechsel Wachstumspotentiale für 2005 gesucht und viele gefunden. Es wird Wachstum geben bei der Arbeitslosigkeit und bei der Einstellung von zusätzlichen Mitarbeitern bei der Bundesagentur für Arbeit, bei der Schwarzarbeit und bei der Einstellung von zusätzlichen Mitarbeitern zur Bekämpfung von Schwarzarbeit beim Zoll, höhere Steuereinnahmen durch die Mautgebühr und damit Einstellung von zusätzlichen Mitarbeitern zur Überwachung, bei Gerichtsverfahren wegen der Diskriminierung von Bürgern bei Wohnungsvermietungen oder Einstellungen, Wachstum durch Preiserhöhungen der Strom- und Gaskonzerne, der Verkehrsunternehmen, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und Erhöhun-gen sonstiger Abgaben. Wachstum gibt es also in unzähligen Bereichen!

Die Bevölkerung hat sich in ihrer Stimmung darauf eingestellt und wird danach handeln. Daß die Politiker auch mit dem Umdenken beginnen, das wünscht uns allen

Ihr Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 20. Dezember 2004

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