Kommentare Der PRR-Kommentar: Locker bleiben

prreport-logo_komm.gifNun ist’s passiert: Jürgen Klinsmann schmeißt hin. Nicht einmal eine Woche nach dem Endspiel der WM droht die Welle der Euphorie abrupt auszulaufen. Schade. Wie soll es denn nun weitergehen ohne WM und ohne „Klinsi“?

Höchste Zeit für die PR-Profis des Landes dafür zu sorgen, dass „die Welle“ weiterschwappt. Schließlich waren es auch die Kommunikations-Strategen, die die Bürger mit Slogans wie „Die Welt zu Gast bei Freunden“ angefüttert hatten. Die DPRG nimmt als Verband der PR-Fachleute das Zepter in die Hand. DPRG-Präsident Ulrich Nies ruft die gesamte PR-Branche zum Nachdenken darüber auf, wie Deutschland den „Anstoß“ für sich nutzen kann. In dem Blog www.wir-spielen-nach-vorne.de wolle man sich die „Ideen- und Konzeptbälle“ zuspielen. Auch wenn manche bei der WM endlich einen „Ruck“ verspürt haben, der durchs Land gegangen sei. Die Deutschland-Fahnen werden wieder von den Balkonen und Autos entfernt, es bleibt keine Entschuldigung mehr, übernächtigt im Büro zu erscheinen. Was können wir von der Stimmung in den Alltag hinüberretten? Soll man das überhaupt?

Ja, die WM war super. Aber jetzt ist sie vorbei. Das müssen wir akzeptieren. Genauso wie das „Nein“ vom Bundestrainer. Auch wenn wir Angst haben, in die Leere der Post-WM-Ära zu fallen. Man sollte vielleicht nicht zu viel WM-Langzeit-Effekt erwarten, sondern fragen, was wir lernen. Dass wir auch anders können, wissen wir jetzt und müssen nicht weiterhin johlend durch die Straßen rennen. Deutschland ist erwachsener geworden. Es geht jetzt nicht darum, nach vorne zu spielen, sondern um ein neues Deutschland-Gefühl aus Lockerheit, Begeisterungsfähigkeit, Offenheit und Selbstbewusstsein. Dies zu erhalten ist ein schönerer Auftrag an PR-Strategen, als wieder in deutsche Emsigkeit zu verfallen. Jetzt gilt es, locker zu bleiben. (pb)

Der Kommentar wurde Übernommen mit freundlicher Genehmigung der Redaktion des "PR Report" (Haymarket-Verlag, Hamburg).

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