Kommentare Verlogener geht es nicht: Die Pseudo-Qualitätsdebatte

Im Web sind Pornografie und Wissen nur einen Klick voneinander entfernt; am Kiosk liegen "Coupe" und "Geo" nicht weit auseinander. Doch eine Qualitätsdebatte gibt es dort nicht: Nur dem Fernsehen wird eine Diskussion aufgedrängt, weil immer noch viele Zuschauer nicht mit der Fernbedienung umgehen können.

Das schlechte Fernsehprogramm zu kritisieren - es kommt immer mal in Mode. Dabei ist solche Kritik in pauschaler Art und Weise völlig haltlos. Ohne Diskussion. Denn das deutsche Fernsehen war nie vielfältiger, sogar besser als heute. Mit inzwischen weit über hundert Fernsehprogrammen findet sich für jeden Geschmack etwas. Wer sich über schlechtes Programm beschwert, sollte vielleicht zur Fernbedienung greifen und einfach umschalten. Das ist die Macht des Zuschauers. Doch da kommt die Überraschung: Die Mehrheit schaut ausgerechnet die Sendungen, die Marcel Reich-Ranicki und manch anderer Intellektueller so abscheulich findet. Dabei wären jeden Tag Alternativprogramme verfügbar. Man mag es kaum glauben, aber Arte würde sich bestimmt nicht gegen mehr Zuschauer wehren. Ja, nur warum schaltet bloß niemand um?
(Mit freundlicher Genehmigung von Thomas Lückerath, auf dwdl.de steht der vollständige (Gast-) Kommentar zum nachlesen)

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